Kommentar
18:30 Uhr, 25.02.2019

Aktienmarkt: Das ist ein kritischer Moment!

Die Rally ist nicht kaputt zu kriegen. Kurzfristig zeigt der Markt ein sehr starkes Momentum. Mittelfristig steckt aber nicht viel dahinter.

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Vielen ist die Rally seit Ende Dezember suspekt. Persönlich war sie mir so suspekt, dass ich bei einem S&P 500 Punktestand von 2.700 den Großteil meiner Positionen verkauft habe. Damit bin ich jetzt natürlich nicht mehr ganz neutral. Wenn man kaum investiert ist, möchte man den Markt nicht davonziehen sehen. Kurzfristig hat der Markt noch Potentzial. Das Momentum ist auch geradezu gespenstisch. Ende Dezember gab es praktisch keine einzige Aktie, die oberhalb ihrer 50-Tage-Liline notierte. Inzwischen sind es wieder 90 %. Etwas höher war dieser Wert nur im März 2016. Danach wurde es holprig.

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Kurz gesagt: ein so hoher Wert zeigt zwar ein hohes Momentum an, gleichzeitig aber zeigt es auch, dass der Markt überkauft ist. Im Durchschnitt befinden sich lediglich 60 % der Aktien oberhalb der 50-Tage-Linie. Das allein spricht schon für einen kleinen Rücksetzer. Ein Markt ist selten permanent überkauft. Irgendwann ebbt die Euphorie ab.

Mittelfristig sind die Würfel noch nicht gefallen. Auf den ersten Blick sieht es aber nicht gut aus. Der Anteil an Aktien, die oberhalb ihrer 200-Tage-Linie notieren, ist mit 60 % durchschnittlich (Grafik 2). Das ist allerdings auch nicht das Problem. Das Problem besteht eher darin, dass es etwas über die Marktbreite aussagt.


Die Marktbreite könnte deutlich höher sein. Die Marktbreite ist geringer als Anfang 2018 als die erste Korrektur begann. Zu Beginn der zweiten Korrektur des vergangenen Jahres war die Marktbreite noch geringer. Es war eine schöne Divergenz. Der Markt erreichte ein neues Allzeithoch, ohne allerdings die Marktbreite zu haben.

Aktuell kann man noch nicht sagen, ob der Trend zu immer geringeren Marktbreite bei Hochs anhält. Dazu müsste der Markt erst drehen, um das beurteilen zu können. Wirklich positiv ist der Trend noch nicht. Er erinnert immer noch an die immer dünner werdende Marktbreite in den Jahren 2014 und 2015.

Persönlich fehlt mir auch die Fantasie, was den Markt auf neue Allzeithochs katapultieren sollte. Wirtschaftlich bleibt es schwierig. Die Rally ist meiner Meinung nach auf Sand gebaut. Es gibt fundamental analytisch nichts, was neue Hochs rechtfertigen würde.

Der Markt kann sich immer wieder irrational verhalten. Daher bleibe ich auch bei meiner Aussage, dass der Markt noch einmal nahe an seine Allzeithochs heranläuft, bevor die nächste Korrektur beginnt.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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