Aktienmarkt: Das ignorieren die Anleger jetzt!
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Ein Ende des Konflikts hat zunächst kaum Auswirkungen auf die Gewinne der Unternehmen. Auch auf die Realwirtschaft hat es kurzfristig keine Auswirkungen. Das Wachstum, welches sich seit einigen Monaten abschwächt, wird diesen Trend vorerst beibehalten. Nur weil China zukünftig wieder mehr Sojabohnen importiert, springt das Wachstum nicht gleich auf 3 % nach oben. Das macht aber auch nichts. Wirtschaftswachstum und Gewinnwachstum sind eher lose miteinander korreliert.
Generell ist es natürlich schon so, dass die Gewinne wachsen, wenn auch die Wirtschaft wächst. Da vor allem die S&P 500 Unternehmen fast die Hälfte des Umsatzes im Ausland generieren, sind andere Faktoren wie Wechselkurse ebenfalls wesentlicher Treiber. Auch in der Wirtschaft gibt es Sondereffekte, die nicht auf die Gewinne wirken.
So wuchs die US-Wirtschaft während des Zweiten Weltkrieges rasant. Unternehmensgewinnen hat das nicht geholfen. Vielmehr führten Rohstoffknappheit und hohe Inflation zur Stagnation.
Wichtig ist also, was mit den Gewinnen geschieht. Aktien und Gewinne verlaufen parallel (Grafik 2). Am Ende kauft man als Anleger mit Aktien ja den Anspruch auf einen Teil des Gewinns. Sinkt dieser langfristig, wird auch der Wert der Beteiligung sinken.
Nun ist absehbar, dass die Gewinne Anfang 2019 sinken werden. Folglich müssten auch die Aktienkurse unter Druck geraten. Das ist ein Trugschluss. Grafik 3 zeigt dazu das Gewinnwachstum und die Aktienmarktperformance. 2019 wird sich das Gewinnwachstum nach dem ersten Quartal vermutlich erholen, gegenüber 2018 aber deutlich abfallen.
Das wurde durch die Korrektur Ende 2018 bereits eingepreist. Es ist nicht notwendig, weitere Einpreisungen vorzunehmen. Das klingt jetzt erst einmal optimistisch. Wenn geringeres Gewinnwachstum eingepreist ist und nun auch noch der Handelskonflikt gelöst wird, was kann da schon schiefgehen?
Nun, ziemlich viel. Aktien haben sich so schnell erholt, dass wir nun wieder vor den alten Problemen stehen. Der Markt war zum Tief der Korrektur vergleichsweise attraktiv. Nach der Rallye ist er es nicht mehr. Das Langfrist-KGV (Shiller KGV) steht wieder bei mehr als 30. Das normale KGV bei mehr als 20.
Das ist ganz klar an der oberen Grenze dessen, was aus fundamentaler Sicht vertretbar ist. Es muss nun wirklich alles funktionieren, damit das Niveau gehalten werden kann. Gibt es eine Enttäuschung wie das Scheitern eines Handels-Deals, brennt das Haus lichterloh.
Ob die Gewinne nun im ersten Quartal schrumpfen oder nicht, mittelfristig ist das nicht so relevant. Relevant ist das allgemeine Bewertungsniveau. Dieses ist wieder ungesund.
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