Aktienmarkt: Blase oder nicht?
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Welchen Bewertungsmaßstab man auch immer anlegen möchte, der Aktienmarkt ist hoch bewertet, vor allem in den USA. Die Wirtschaft – und damit die Gewinne der Unternehmen – werden vom Konsum getragen. Konsumstimmung und Aktienmarkt gehen daher Hand in Hand. Aktuell ist das nicht der Fall. Aktien steigen und das Konsumklima fällt. Der Aktienmarkt läuft den Verbrauchern und damit der Wirtschaft davon. Das muss noch nicht heißen, dass der Markt gleich in einer Blase ist. Eine Übertreibung kommt dann zustande, wenn Unternehmen markant höher bewertet werden als sonst. Das kann man derzeit durchaus feststellen. Einige Analysten betrachten das KGV auf Basis der erwarteten Gewinne. Gemessen daran steuert der Markt auf das Niveau der dotcom Blase zu. Es gibt viele weitere Maßstäbe, die man heranziehen kann, z.B. das Prei-Buchwert-Verhältnis, Preis-Umsatz- oder Preis-Cashflow-Verhältnis, Risikoprämien, Zinsen, Marktkapitalisierung zu Wirtschaftsleistung... sie alle sagen das gleiche: der Markt ist hoch bewertet, ja sogar gefährlich hoch bewertet.
Die Frage ist nicht, ob das korrigiert wird, sondern wann. Optimisten erklären in solchen Fällen gerne, dass wir eine neue Zeitrechnung haben. Jedes Mal werden sie eines Besseren belehrt. Das wird auch dieses Mal nicht anders sein. Kurzfristig kann der Markt aber weiter steigen.
Der Aktienmarkt ist dynamisch gestiegen, doch vergleicht man den S&P 500 zu seinem 200-Tagedurchschnitt erkennt man sofort, dass auch noch mehr möglich ist. Das Momentum ist hoch, aber noch nicht ausgereizt.
Technisch ist der Markt in solider Verfassung. Die Kurse wirken überkauft, aber nicht in einem Ausmaß, das Angst macht. Überbewertung wird auch nicht auf Basis von Charttechnik korrigiert. Es braucht einen Grund, um eine Neubewertung zu beginnen.
Das bringt uns zu der relevanteren Frage, wann die Blase platzt. Auch hier gibt es eine kurze Antwort: nicht jetzt. Die Pandemie nimmt ihren Lauf. Das Überraschungspotenzial für den Markt ist hier gering. Auch der Handelskonflikt mit China ist ein alter Hut, ebenso wie die zahlreichen geopolitischen Spannungen.
Damit der Markt korrigiert oder dreht, braucht es neue Erkenntnisse. Wie die Pandemie gezeigt hat, kann jederzeit ein Schockereignis eintreten. Darauf kann man sich schlecht vorbereiten. Bei dem, was wir wissen und beurteilen können, gibt es Entwarnung. Es drohen keine negativen Überraschungen.
Eine wirklich neue Erkenntnis, die den Markt zur Umkehr zwingen kann, wäre etwa das Scheitern der zahlreichen Impfstoffstudien. Viele Covid-Impfstoffe werden entwickelt, doch über die Wirksamkeit wissen wir noch wenig. Würde sich am Ende herausstellen, dass alle Kandidaten unter den Erwartungen bleiben, gibt es Anpassungsbedarf.
Derzeit kann man nur spekulieren, was den Markt aus der Bahn werfen könnte. Kurzfristig gibt es jedoch keine Entwicklung, die einen immanenten Auslöser darstellt. Der Markt ist überbewertet, aber er wird es auch noch eine Weile bleiben.
Clemens Schmale
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was schrottet sich schneller? Ein Tesla oder die Tesla Aktie?
Fahren beide grad auf "autopilot"
Die Frage ist, läuft der Markt so weit, dass selbst die erwarteten starken Korrekturen noch knapp über den aktuellen Kursen liegen. ;)
Es sind besonders einige US-TechAktien die extrem heiß gelaufen sind, die Bewertungen jenseits jeder Realität haben wie Zoom, Tesla oder Apple. Man findet aber auch viele Aktien die alles andere als teuer, aber nicht besonders angesagt sind.
Der Markt scheint mehr Hypes und Modetrends zu folgen als fundamentalen Bewertungen, was vielleicht Rückschlüsse auf die Käuferschicht zulässt.
Naja, also gleich ausschliessen würde ich das jetzt nicht kurzfristig! Es gibt mehr als genug Konfliktpotential auf der ganzen Welt. Zudem, der Sept. ist bekannt als Katastrophenmonat. Es kann ein Naturereignis sein, ein massiver politischer Zusammenstoss. Es gibt tausend Varianten. Daher gleich zu sagen kurzfristig passiert nix, ist schon etwas sehr gewagt. Gerade jetzt, wo wir auf den statistisch schlechtesten Monat zugehen.