Kommentar
14:10 Uhr, 31.12.2019

Aktienmarkt 2020: "Make or Break"-Moment steht an

Wird 2020 ein gutes Börsenjahr? Bald schon wissen wir es. Ob der Markt 2020 gut performen wird, hängt vor allem von einem Faktor ab.

2019 ist Geschichte und es geht als ein sehr gutes Börsenjahr in die Historie ein. Eine Wiederholung in 2020 ist unwahrscheinlich. Über 20 % Rendite können nicht jedes Jahr generiert werden. Einen Bezug zur Realität muss es irgendwo noch geben.

Genau an dieser Stelle hapert es derzeit. Der Bezug zur Realität ist 2019 verlorengegangen. Das Wirtschaftswachstum hat sich überall auf der Welt verlangsamt. Das hat entgegen aller Erwartungen aber nicht zu einer Korrektur geführt. Im Nachhinein wirkt das fast logisch. Ende 2018 wurde bereits korrigiert. Da brauchte es keine neue Korrektur im abgelaufenen Jahr.

Stattdessen gab es eine Rally, weil Anleger schon wieder einen Aufschwung eingepreist haben. Gerade zu Jahresende gab es zwei Ereignisse, die das untermauert haben. Ein ungeordneter Brexit ist erst einmal vom Tisch und die USA und China konnten sich zumindest auf einen minimalen Phase 1 Deal einigen.

Realwirtschaftlich hat das alles kaum Bedeutung. Weder Großbritannien noch die EU werden jetzt einen Investitionsboom erleben. Unternehmen haben Investitionen auf die lange Bank geschoben, weil sie nicht wussten, wie der Brexit stattfinden würde. Wer nicht weiß, ob sich eine Investition überhaupt lohnt, weil es so viel Unsicherheit gibt, lässt es eben bleiben.

Nun herrscht zwar etwas mehr Klarheit, aber das reicht noch nicht. Bevor Unternehmen wieder investieren, braucht es Details über ein Abkommen Großbritanniens mit der EU. Gibt es kein Freihandelsabkommen, macht es für Unternehmen keinen Sinn, gerade jetzt in Großbritannien zu investieren.

Klarheit gibt es erst Ende 2020. Für Europa ist zwar ein wirtschaftlicher Schock abgewendet, doch den Startschuss für Investitionen gab es immer noch nicht. Ebenso ist der Phase 1 Deal kein Startschuss für irgendetwas. Neue Zölle wurden nicht eingeführt. Das ist aber noch keine Verbesserung. Das ist lediglich das Ausbleiben einer Verschlechterung.

Um auch hier Investitionen, die auf die lange Bank geschoben wurden, loszutreten, braucht es einen umfassenden Deal. Dieser ist noch nicht in Sicht. Bis dahin bleibt die Unsicherheit über Lieferketten und neue Zölle. Wer da investiert, ist selber schuld.

Einen ersten Warnhinweis, dass der Aktienmarkt zu viel Positives eingepreist hat, gab es im Dezember. Es gab die Hoffnung, dass sich die Einkaufsmanagerindizes wieder verbessern. Diese konnten in den letzten Monaten ihren freien Fall beenden. Im Dezember ging es dann aber wider Erwarten nach unten (Grafik 1).

Ein Rebound sieht anders aus. Im schlimmsten Fall geht der Abwärtstrend weiter. In den USA befindet sich der Dienstleistungssektor immer noch im Abwärtstrend (Grafik 2). Dabei war es dieser Sektor, der die Wirtschaft am Laufen hielt.


Immerhin zeigt sich in der Eurozone eine Entspannung im Servicebereich. Hier hat sich die Situation stabilisiert und es könnte wieder bergauf gehen. Die Rallye in 2019 war in der Eurozone gerechtfertigt, in den USA nicht. In den kommenden Wochen müssen sich die Indikatoren in den USA verbessern. Dann kann der Markt auf hohem Niveau bleiben. Tun sie es nicht, ist eine Korrektur unausweichlich.

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153 Kommentare

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  • trend-x
    trend-x

    DINGDONG

    trend-x

    der Dow sollte die 28.672/675 noch anlaufen, dann sehen wir weiter...

    Merke: Die Öl-und Rüstungswerte sind die Schwergewichte im Dow

    12:12

    15:40 Uhr, 03.01.2020
  • daxe
    daxe

    war auch bei Wirecard und hab mir wat bis zum Juni besorgt

    weit aussen zaster bin halt 1 zocker der sowat braucht

    12:30 Uhr, 03.01.2020
  • trend-x
    trend-x

    GOLD: Watch out for 1.550 USD

    12:23 Uhr, 03.01.2020
  • daxe
    daxe

    was würde sowat für die EZB bedeuten

    12:21 Uhr, 03.01.2020
  • trend-x
    trend-x

    der Dow sollte die 28.672/675 noch anlaufen, dann sehen wir weiter...

    Merke: Die Öl-und Rüstungswerte sind die Schwergewichte im Dow

    12:12 Uhr, 03.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    gestern wollten noch alle Dax und heute mag ihn keiner mehr::)))

    10:15 Uhr, 03.01.2020
    4 Antworten anzeigen
  • Chamäleon
    Chamäleon

    wir werden uns demnach bald alle persönlich kennenlernen .....wird bestimmt noch eine spezielle JVA eingerichtet werden... 🙈😱 hoffentlich ist die Internetverbindung da schnell genug.....😂

    10:10 Uhr, 03.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Dragoslav
    Dragoslav

    Ja, ich bleibe cool. Als Goldbug betrifft mich das kaum. Aber allein das Ansinnen ist mal wieder fragwürdig. 10k - in welcher Welt leben die? Wenns Goldmark wären, ok. Aber Euro? Muhaha. Bei den Amis würden die den lynchen😂

    09:53 Uhr, 03.01.2020
    2 Antworten anzeigen
  • Der Sezessionär
    Der Sezessionär

    Was erwartet ihr denn von diesem Volk ?????

    Ich versteh euch nicht mehr !

    Wie damals in der DDR: Berlin ruft zur politischen Denunziation auf

    31.12.2019 | Vertrauliche Mitteilungen
    Erst jüngst richtete der Verfassungsschutz eine Hotline ein mit dem Aufruf an alle Bürger, politisch Andersdenkende anonym zu melden. Mit der Hotline soll die „rechte Gesinnung“ im Sinne des Compact for Migration bekämpft werden.

    Andersdenkende (aber nur Rechte) sollen durch den Geheimdienst unter Führung des neuen Bundesverfassungsschutzpräsidenten Thomas Haldenwang bekämpft werden. Er will willfähriger Helfer der Machthaber werden, ihre politische Macht auch gegen die Interessen der Bürger zu erhalten.

    Eigentlich glaubten wir anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls, daß derartige Methoden in einer Demokratie undenkbar geworden seien. Leider weist nun aber der Einsatz des Staatsapparates zur Stützung der Macht u.a. der ehemaligen FDJ-Funktionärin Angela Merkel erhebliche Parallelen zu ihrem alten Regime unter Erich Honecker auf.

    Auch in der DDR sollten sich die Bürger gegenseitig bespitzeln, politisch Andersdenkende melden und der Staatsapparat wurde zur Bekämpfung politisch Andersdenkender missbraucht. Interessanterweise stehen jetzt nicht alle im Fokus des Verfassungsschutzes, die "die Regierung kritisieren".

    "Linke" werden nämlich explizit ausgenommen, obwohl sie ganz offen die liberale und freie demokratische Grundordnung der Bundesrepublik bekämpfen.

    Auch dies dürfte ein Hintergrund dafür sein, warum sich Hans-Georg Maaßen als Bundesverfassungsschutzpräsident nicht als willfährig und damit als für die Machthaber in Berlin nicht haltbar erwiesen hatte.

    Möglicherweise hatte er seine Pflicht zur Rechtstreue zu ernst genommen und war deshalb nicht bereit, den Geheimdienst rechtswidrig zur Bekämpfung der Meinungsfreiheit und zum illegalen Machterhaltungsinstrument einzusetzen.

    © Vertrauliche Mitteilungen

    Alles gewollt /gewählt von den Deutschen !!!!!!!!

    09:12 Uhr, 03.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Sarkast
    Sarkast

    Zumindest ist das Thema hier jetzt mal angekommen und die die mich gestern noch abgetan haben, nehmen das jetzt Ernst und prüfen selber. Mehr wollte ich gar nicht

    09:10 Uhr, 03.01.2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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