Kommentar
18:30 Uhr, 18.08.2022

DAX leicht erholt - Verkauf bestehender US-Häuser sinkt stärker als erwartet - Philadelphia-Fed-Index über Erwartungen

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Erwähnte Instrumente

  • Türkische Notenbank erhöht überraschend Leitzins
  • Bundesregierung will Mehrwertsteuer auf Gas senken
  • Adyen-Aktien brechen nach Zahlen ein
  • Tesla verkürzt Lieferzeiten in China
  • Eurozone: Inflationsrate mit 8,9 % bestätigt
  • SAF-Holland sichert sich 93 % an Haldex
  • Hella kürzt Dividende
  • Cisco übertrifft Erwartungen
  • USA planen Handelsgespräche mit Taiwan
  • Bundesnetzagentur erwartet regionalen Gasmangel

Markt

Nach deutlichen Kursverlusten am Vortag hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag etwas erholen können. Der Leitindex DAX legte per Xetra-Schlusskurs um 0,52 Prozent auf 13.697,41 Punkte zu. Damit konnte der DAX allerdings nur einen kleinen Teil der Kursverluste vom Mittwoch wieder wettmachen. Zudem hatte der DAX am Donnerstag zwischenzeitlich um gut ein Prozent zugelegt, das Niveau aber nicht bis zum Handelsende gehalten. Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwochabend eine mögliche Verlangsamung des Tempos ihrer Zinserhöhungen im Herbst signalisiert, was die Stimmung an den Märkten allerdings nur kurz verbessert hat. Am Mittwoch hatten vor allem neu aufgeflammte Inflations- und Zinsängste die Stimmung belastet, nachdem die Inflationsrate in Großbritannien auf über 10 Prozent gestiegen war. Zudem hatten Anleger nach der deutlichen Kurserholung der vorangegangenen Wochen Gewinne mitgenommen. Die am Donnerstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen gemischt aus: Der Philadelphia-Fed-Index und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen besser als erwartet aus, während die Käufe bestehender Häuser schwächelten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

DAX - Tagesausblick: DAX Vorzeichen sprechen heute für...

EUR/USD-Tagesausblick - Keine Chance für die Käufer

US-Notenbank Fed will Tempo der Zinserhöhungen verlangsamen

Was heute wichtig ist: Termine für Donnerstag, 18. August 2022

Unternehmen & Branchen

Ölkonzerne wie Exxon Mobil oder Chevron können in den USA künftig vor Gerichten der einzelnen Bundesstaaten auf Schadensersatz wegen des Klimawandels verklagt werden, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Das Bundesberufungsgericht des 3. Bezirks in den USA machte mit einer Entscheidung den Weg für entsprechende Klagen von Bundesstaaten und einzelnen Gemeinden frei. Im konkreten Fall hatten der Bundesstaat Delaware und die Start Hoboken entsprechende Klagen erhoben. Entsprechende Klagen vor Bundesgerichten waren bisher erfolglos geblieben.

Exxon-Mobil-Aktie
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Der Kosmetikkonzern Estée Lauder Companies hat in seinem vierten Geschäftsquartal 2022 (bis 30. Juni) einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht, gleichzeitig aber die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 3,56 Milliarden Dollar, während die Analysten mit 3,43 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Der verwässerte Gewinn je Aktie ging von 2,76 Dollar auf 0,14 Dollar zurück, allerdings hatte das Unternehmen im Vorjahr von einem Sondereffekt profitiert. Auf bereinigter Basis betrug der Gewinn je Aktie im letzten Quartal 0,42 Dollar, was über den Analystenschätzungen von 0,33 Dollar lag.

Estée-Lauder-Aktie
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Nach dem Ausbau von Produktionslinien in der Gigafactory in Shanghai hat der Autobauer Tesla die Wartezeit für die Lieferung von Fahrzeugen der Typen Model 3 und Model Y in China verkürzt, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die Wartezeit für das Sport Utility Vehicle mit Hinterradantrieb Model Y beträgt jetzt vier bis acht Wochen, nachdem Käufer zuvor mit Wartezeiten von acht bis 24 Wochen konfrontiert wurden. Bei anderen Versionen des SUV und Model 3-Limousinen soll die Wartezeit in China künftig 12 bis 20 Wochen betragen.

Tesla
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Die Aktien des niederländischen Zahlungsdienstleisters Adyen sind nach schwächer als erwartet ausgefallenen Halbjahreszahlen am Donnerstag um mehr als 10 Prozent eingebrochen. Das Unternehmen steigerte zwar den Umsatz um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 608,5 Millionen Euro und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 31 Prozent auf 356,2 Millionen Euro, verfehlte damit aber die Erwartungen deutlich. Vor allem höhere Kosten setzten Adyen zuletzt zu. Zudem leidet das Unternehmen unter dem Fachkräftemangel.

Adyen-Aktie
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Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland hat sich im Rahmen seines Übernahmeangebots wie geplant mehr als 90 Prozent der Aktien des schwedischen Bremsenherstellers Haldex gesichert. Insgesamt kontrolliert SAF-Holland rund 93 Prozent der Aktien, wie das Unternehmen mitteilte. Nach den bereits gehaltenen 25 Prozent wurden im Rahmen des Übernahmeangebots rund 68,35 Prozent der Haldex-Aktien angedient. SAF-Holland zahlt 66 schwedische Kronen je Haldex-Aktie, was einem Kaufpreis von insgesamt über 300 Millionen euro entspricht. Die Annahmefrist des Übernahmeangebots wurde bis zum 31. August um 17 Uhr verlängert.

SAF-Holland
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Der Autozulieferer Hella hat nach einem kräftigen Gewinnrückgang im zurückliegenden Geschäftsjahr eine deutliche Dividendenkürzung angekündigt. Die Gewinnausschüttung an die Aktionäre soll von 0,96 Euro auf 0,49 Euro je Aktie sinken, wie Hella am Donnerstagmorgen mitteilte. Analysten hatten mit einer höheren Dividende von 0,62 Euro gerechnet. Der Gewinn war im zurückliegenden Geschäftsjahr um fast die Hälfte auf 184 Millionen Euro gesunken. Im neuen Geschäftsjahr soll der Umsatz nach einem leichten Rückgang auf 6,33 Milliarden Euro auf 7,1 bis 7,6 Milliarden Euro zulegen. Die um Sondereffekte bereinigte EBIT-Marge soll von 4,4 Prozent auf 5,5 bis 7 Prozent zulegen.

Hella-Aktie
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Der Netzwerkausrüster Cisco Systems hat im vierten Quartal seines Geschäftsjahres 2022 einen leichten Gewinnrückgang verbucht, gleichzeitig aber die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz betrug wie im Vorjahresquartal 13,1 Milliarden Dollar, während der Nettogewinn (GAAP) von 3,0 Milliarden Dollar auf 2,8 Milliarden Dollar schrumpfte. Der Gewinn je Aktie (non-GAAP) sank von 0,84 Dollar auf 0,83 Dollar, lag damit aber leicht über den Analystenschätzungen von 0,82 Dollar. Cisco Systems hatte zuletzt vor allem unter Problemen bei der Chip-Versorgung gelitten, diese Probleme scheinen aber nachzulassen. Im nun begonnenen Geschäftsjahr 2023 will Cisco den Umsatz um vier bis sechs Prozent steigern. Der Gewinn je Aktie wird auf non-GAAP-Basis zwischen 3,49 Dollar und 3,56 Dollar erwartet, nach 3,36 Dollar im Geschäftsjahr 2022.

Cisco-Systems-Aktie
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Konjunktur & Politik

Der Index der US-Frühindikatoren hat sich im Juli etwas weniger stark eingetrübt als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Rückgang um 0,4 Prozent verzeichnet. Erwartet wurde ein Minus von 0,5 Prozent, nach einem Rückgang um revidiert 0,7 Prozent (zunächst Rückgang um 0,8 Prozent) im Juni.

Der Verkauf bestehender Häuser in den USA ist im Juli stärker zurückgegangen als erwartet. Annualisiert (auf das Gesamtjahr hochgerechnet) wechselten im Juli 4,81 Millionen Häuser den Besitzer. Erwartet wurden 4,89 Millionen Hausverkäufe, nach revidiert 5,11 Millionen (zunächst 5,12 Millionen) im Vormonat.

Die Stimmung in der Industrie im Großraum Philadelphia in den USA hat sich zuletzt stärker als erwartet aufgehellt. Der Philadelphia-Fed-Index, der als regionaler Frühindikator auch landesweit Beachtung findet, stieg im August überraschend stark auf plus 6,2 Zähler, von minus 12,3 Punkten im Vormonat. Erwartet wurden für August minus 6,2 Zähler.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche überraschend um 2.000 auf 250.000 gesunken. Erwartet wurden hingegen 265.000 Erstanträge. Der Vorwochenwert wurde deutlich von 262.000 auf 252.000 Erstanträge nach unten revidiert. Die Zahl der fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe stieg von revidiert 1,430 Millionen auf 1,437 Millionen.

Trotz einer Inflationsrate von 78,6 Prozent im Juni hat die türkische Notenbank den Leitzins im Rahmen ihres Zinsentscheids am Donnerstag überraschend um 1,0 Prozentpunkte auf 13,0 Prozent gesenkt. Erwartet wurde ein unveränderter Leitzins von 14,0 Prozent. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist ein Gegner hoher Zinsen und hat in der Vergangenheit immer wieder Druck auf die Notenbank ausgeübt. Euro und Dollar legten nach der überraschenden Zinssenkung gegenüber der türkischen Lira deutlich zu.

EUR/TRY-Wechselkurs
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Die Bundesregierung will die Mehrwertsteuer auf Gas senken. Für einen befristeten Zeitraum soll statt bisher 19 Prozent der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für Gas gelten, wie Bundeskanzler Olaf Scholz ankündigte. Zugleich könnten neben der bereits angekündigten Gasumlage von 2,419 Cent je Kilowattstunde weitere Umlagen auf Gaskunden zukommen. Gasversorger müssen zusätzlich zu der Gasumlage ab 1. Oktober eine Umlage für Regelenergie in Höhe von 0,57 Cent je verbrauchter Kilowattstunde Erdgas bezahlen, wie das Unternehmen Trading Hub Europe (THE) am Donnerstag mitteilte. Für Unternehmen beträgt diese Umlage 0,39 Cent je Kilowattstunde. Ob die Umlage auch auf Endverbraucher umgelegt wird, ist noch unklar. Zudem gibt es noch eine Gasspeicherumlage von 0,059 Cent je Kilowattstunde.

Der Inflationsdruck in der Eurozone hat im Juli wie bereits berichtet zugenommen. Die Inflationsrate stieg von 8,6 Prozent im Juni auf 8,9 Prozent im Juli, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat im Rahmen ihrer zweiten Veröffentlichung bestätigte. Die Inflationsrate ist definiert als die Veränderung der Verbraucherpreise gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vormonat legten die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent zu. Die Kerninflationsrate, bei der die stark schwankenden Bestandteile Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert werden, erhöhte sich von 3,7 Prozent auf 4,0 Prozent. Gegenüber dem Vormonat sanken die Kernverbraucherpreise um 0,2 Prozent.

Die US-Regierung will im Rahmen einer neuen Initiative Handelsgespräche mit Taiwan aufnehmen. Man wolle "wirtschaftlich bedeutsame Ergebnisse" und Verpflichtungen auf hohem Niveau" erreichen, hieß es. China lehnt ein offizielles Wirtschaftsabkommens Taiwans mit anderen Staaten allerdings ab, wie ein Sprecher betonte. Die Volksrepublik betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und pocht auf die sogenannte Ein-China-Politik, nach der offizielle Beziehungen zwischen Taiwan und anderen Staaten abgelehnt werden. In den vergangenen Wochen hatten bereits Besuche von US-Spitzenpolitikern auf Taiwan für neue Spannungen zwischen den USA und China gesorgt. China hatte in der Folge auch größere Militärmanöver vor der Küste Taiwans abgehalten.

Die Bundesnetzagentur rechnet damit, dass es im kommenden Winter zumindest regional einen Gasmangel in Deutschland geben könnte. "Vermutlich wären die Einschränkungen erst einmal temporär und können auch wieder enden oder mehrfach auftreten", so Behördenchef Klaus Müller gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online.

Die US-Notenbank Fed hat am Mittwochabend ihr Protokoll zur Zinssitzung am 26. und 27. Juli veröffentlicht und darin eine mögliche Verlangsamung des Tempos der Zinserhöhungen angedeutet. Zu einem gewissen Zeitpunkt sei es voraussichtlich angemessen, "das Tempo der Leitzinserhöhungen zu verlangsamen" und die Auswirkungen der geldpolitischen Straffung zu bewerten, hieß es im Protokoll. Viele Mitglieder des Offenmarktausschusses zeigten sich auch besorgt, dass die Notenbank die Geldpolitik zu stark straffen könnte. Gleichzeitig wurde betont, dass weitere Zinserhöhungen notwendig seien, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen (ausführlicher Artikel: US-Notenbank Fed will Tempo der Zinserhöhungen verlangsamen)


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