Aktienmärkte: 2012 ist ein Schlüsseljahr
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die rasche Erholung nach der Rezession 2009 ging im Mai 2011 zu Ende. Der Welthandel ließ nach, und nach mehreren Konjunkturschocks war eine Rezession nicht mehr auszuschließen. Die Eurokrise verschärfte sich rasch, plötzlich schien gar ein Auseinanderbrechen des Euroraums nicht mehr ausgeschlossen. Die Anlageexperten von AXA Investment Managers ( AXA IM) sehen in diesem derzeitigen unsicheren Umfeld kein gutes Omen für die Finanzmärkte für das neue Jahr. Ihrer Einschätzung nach dürfte die Weltkonjunktur in der ersten Jahreshälfte weiter nachgeben, eingeschlossen einer Rezession in Europa und einem schwächeren Wachstum in führenden Emerging-Market-Ländern wie China. Allerdings sei dies in den Kursen von Wertpapieren bereits berücksichtigt. Wenn es Europa aber nicht gelinge, den seit Juli 2011 bestehenden Teufelskreis aus schwachen Finanzmärkten und einer schwachen Realwirtschaft zu durchbrechen, könnte es aber auch viel schlimmer kommen.
Daher halten die Experten 2012 für ein Schlüsseljahr. Wenn die europäischen Politiker Unternehmer, Verbraucher und Investoren davon überzeugen können, dass sie die Währungsunion 2012 stabilisieren können, werden die Marktteilnehmer wieder zuversichtlicher. Wenn dies allerdings nicht gelingt, könnte ein ungeordnetes Auseinanderbrechen des Euroraums drohen – etwa nach einer politischen Fehlentscheidung oder dem Zusammenbruch einer wichtigen Bank. AXA IM selber setzt zwar auf das Positivszenario, hält das Negativszenario aber für mehr als ein nur theoretisches Extremereignis. Seine Wahrscheinlichkeit betrage 25 Prozent. Die Folgen wären das Ende des Euro, eine gewaltige Krise des europäischen Finanzsystems und eine weltweite Deflationsspirale.
Weil die möglichen Entwicklungen so unterschiedlich sind, raten die Experten Investoren zunächst vor allem ihr Kapital zu schützen und weniger auf die kurzfristige Wertentwicklung zu achten. Erst wenn die europäischen Regierungen erkennbare Fortschritte auf dem Weg zu der am 9. Dezember letzten Jahres konzipierten Fiskalunion gemacht haben und die EZB offener für Quantitative Easing ist, sei die Zeit reif für mehr Investitionen in risikoreiche Wertpapiere.
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