Aktien-Crash: Sind China und Saudi-Arabien schuld?
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Erwähnte Instrumente
- S&P 500Kursstand: 1.826,85 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 1.826,85 Pkt (Chicago Mercantile Exchange)
Einer der Gründe dürfte die Liquidation von Anlagen – vor allem Aktien – durch Ölexporteure und China sein.
Eigentlich ist es unlogisch, dass nach wie vor viel Kapital in US Anlagen strömt. Die Zeiten sind schwer, gerade für die größten Käufer von US Assets (China, Mittlerer Osten). China und die arabischen Länder haben viele Jahre lang ihre Handelsbilanzüberschüsse mit den USA recycelt, indem sie mit den Devisenreserven US Anlagen kauften.
Der Zustrom in Aktien ließ nach 2008 nach, war aber lange Zeit positiv. Die Situation hat sich erst 2013 verändert. Seitdem ist ein kontinuierlicher Verkauf von US Aktien zu beobachten. Anders ist das bei Anleihen. Staatsanleihen wurden während der Krise verkauft und erfreuen sich seit 2010 wieder eines größeren Zustroms. Unternehmensanleihen wurden hingegen von 2009 bis 2012 konsequent abgebaut. Seitdem die Zeiten ungemütlicher geworden sind, werden auch diese wieder gekauft.
Die Reduktion der Anlagen begann bereits 2013. 2014 schlugen die Ölexporteure vor allem Unternehmensanleihen los. 2015 wurde dann über alle Anlageklassen hinweg liquidiert. Angesichts der sinkenden Ölpreise ist das verständlich, da die Länder dringen Dollar benötigen, um ihre Währungen zu stützen und Defizite auszugleichen.
Allein in den ersten 10 Monaten des Jahres 2015 verkauften chinesische Anleger US Aktien im Wert von 30 Mrd. Dollar. Das ist viel Geld und je nachdem wie schnell diese Verkäufe stattfinden, kann es den Markt in die eine oder andere Richtung bewegen. Gewisse Parallelen zwischen Kapitalstrom und US Aktien lassen sich erkennen. Grafik 4 zeigt den Kapitalstrom und den S&P 500. Daten für November und Dezember sind noch nicht veröffentlicht. Die Entwicklung der ersten 10 Monate deutet jedoch an, dass die Kapitalströme aus dem Ausland einen gewissen Anteil an der Entwicklung haben.
Die Parallelen sind insbesondere im August und September offensichtlich gewesen. Man kann sich also gut vorstellen, was Anfang 2016 los ist. Die Größenordnung des Abverkaufs zu Beginn des Jahres lässt darauf schließen, dass ausländische Investoren netto an die 50 Mrd. Dollar an Aktien verkauft haben dürften. Bis sich Ölpreis und die chinesische Währung wieder stabilisieren wird der Abgabedruck an den Märkten groß bleiben.
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Saudi-Arabien und China als böse Buben? Das ist nmM nicht zutreffend. Den Saudis steht das Wasser bis zum Hals, der aktuelle Ölpreis lässt es nicht mehr zu, das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster zu werfen, also werden Anlagen liquidiert. China ist genötigt, auf den aus politischen Erwägungen künstlich oben gehaltenen USD zu reagieren und wertet seinerseits ab und wirft Assets auf den Markt.Für Amerika und die FED ist ein starker USD wichtiger, als die Aktienmärkte. Kollabiert der USD, ist es sofort vorbei mit dem Status "Die einzige Weltmacht". Folglich hat die FED über 2Jahre die Zinserhöhung angekündigt um den USD zu stärken. Ich vermute, das die USA den Ölpreis sowieso gerne im Keller haben, auch wenn die eigene Frackingindustrie vor die Hunde geht. Der tiefe Ölpreis bringt Putin heftig unter Druck und das ist ganz im Sinne der Strippenzieher Zbig Brzezinski, Wolfowitz und Konsorten. Im Endeffekt ein Teufelskreis, der durch Reaktion und Gegenreaktion am Leben erhalten wird. Die tiefere Ursache dürfte jedoch die Überschuldung in der Welt sein. Im Vergleich zu 1985 wird mit jedem USD zusätzlicher Verschuldung nur noch ein im Vergleich zu damals minimales Wachstum erkauft. Der Kreditzyklus ist dabei sich umzukehren. Aber man darf sich eigentlich nicht über die gegenwärtigen Probleme in der Finanzwelt ärgern. Es gehört zu unserem Finanzsystem, das Geld quasi aus dem Nichts erschaffen wird und genau dorthin verschwindet es eines schönen Tages wieder.