Aktien bleiben im Niedrigzinsumfeld ohne Alternative
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Aktien werden weiterhin der größte Profiteur des derzeitigen Marktumfelds bleiben. Weltweites Wirtschaftswachstum, solide Unternehmensgewinne und eine lockere Geldpolitik sind ein guter Nährboden für die Fortsetzung des Börsenaufschwungs. Jens Wilhelm, der im Vorstand von Union Investment die Anlagestrategie verantwortet, sieht für renditesuchende Anleger deshalb auch keine Alternative zur Aktie. Zwar sei nach dem rasanten Aufschwung der letzten Wochen mit Rückschlägen zu rechnen. Dies sieht er allerdings eher als Chance, Aktienpositionen aufzustocken. Warten auf höhere Zinsen für sichere Anlagen sei dagegen vorerst keine Option. Mit Zinserhöhungen der Notenbanken rechnet Wilhelm nicht vor Ende 2015, die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen und US-Treasuries erwartet er im kommenden Jahr nur leicht über dem aktuellen Niveau.
Die Eurozone ist auf Erholungskurs. Seit dem zweiten Quartal stehen die Zeichen auf Wachstum, und damit sind Rezessionsgefahren endgültig vom Tisch. „2014 dürfte die Wirtschaftsleistung in der Eurozone um etwa ein Prozent zulegen“, prognostiziert Wilhelm. Deutschland bleibe weiter das Zugpferd mit einem Zuwachs von 1,6 Prozent, aber auch das Comeback der Peripherie sorge für neuen Schwung. Positiv wertet Wilhelm auch die Aussichten für die globale Wirtschaft. Ein Plus von 3,6 Prozent sei für das kommende Jahr zu erwarten. „Die großen Wirtschaftsnationen wachsen synchron, auch wenn die Wachstumsbeiträge unterschiedlich hoch sind“, sagt Wilhelm. So fahre die US-Wirtschaft weiter auf Autopilot und könne dank des starken inländischen Konsums um 2,3 Prozent zulegen. In Japan zeige die aggressive Geldpolitik der Notenbanken erste Wirkung, was zu einem Wachstum von 1,5 Prozent führen dürfte. Für China sei ein Übertreffen der selbst gesetzten Zielmarke von 7,5 Prozent realistisch.
Vor dem Hintergrund der guten Wachstumsperspektiven schreibt Wilhelm den entwickelten Ländern im Jahr 2014 grundsätzlich größere Anlagechancen zu als den Schwellenländern: „Unser klarer Favorit ist Europa, weil die Anlagemärkte dort von der Erholung in der Peripherie am meisten profitieren können.“ Deshalb rät er zu einer Übergewichtung europäischer Aktien. Dabei setzt er vor allem auf ausschüttungsstarke Unternehmen und verweist auf die attraktive durchschnittliche Dividendenrendite von 3,4 Prozent für Papiere aus Europa. Der verbesserte wirtschaftliche Ausblick komme zudem vielen Substanzwerten zugute. Aktien aus der Technologiebranche und dem Industriesektor, vor allem aus dem Bereich Infrastruktur, sieht er im Vorteil.
Wichtig für den weiteren Aufschwung an den Aktienmärkten ist Wilhelm zufolge, dass die Unternehmensgewinne wieder stärker wachsen und mit der Kursentwicklung Schritt halten. „Dann sind an den Aktienmärkten auch im kommenden Jahr acht bis zehn Prozent zu verdienen“, so der Anlagestratege. Genau verfolgt werden sollte der ausstehende Bankenstresstest. Zwar rechnet er nicht mit überraschenden Ergebnissen, es dürfe aber auch kein Unfall passieren.
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