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14:30 Uhr, 02.08.2013

Aktien-Bewertungen in Schwellenländern sind günstig

Paris (BoerseGo.de) - Die Experten von Comgest halten die Aktien-Bewertungen in Schwellenländern für günstig. Vor allem Länder mit geringerem Wachstum, höherer Rohstoffabhängigkeit, politischem Reformdruck und hohen Leistungsbilanzdefiziten seien in den vergangenen Monaten übertrieben stark abgestraft worden. Damit böten sich in diesen Ländern gute Einstiegsmöglichkeiten in ausgewählte Qualitätstitel, schreibt der Fondsanbieter in einer aktuellen Analyse und nennt Brasilien, Südafrika, die Türkei, Indonesien und Polen besonders anfällig für Mittelabflüsse.

„Wahrscheinlich ist die Skepsis zu hoch“, meinen die Experten. Wer sich in diesen Märkten auf Qualitätswachstums-Unternehmen konzentriere, könne Verluste wie bei einem Stoßdämpfer abdämpfen und von Kurserholungen profitieren. In Brasilien etwa werden der größte brasilianische Autovermieter Localiza, der Produzent von Elektromotoren, WEG Equipamentos Elétricos, der Kosmetikhersteller Natura und der Autobahnbetreiber CCR als interessant genannt.

Auf Länderebene vertraut Comgest vor allem auf Volkswirtschaften, die Reformen vorantreiben und Wachstum erzeugen, das weniger stark von den Konjunkturzyklen den entwickelten Staaten abhängt, insbesondere Konsumtitel und Werte aus dem Gesundheitswesen sind den Experten zufolge aussichtsreich. So entwickele sich derzeit etwa Mexiko vergleichsweise stabil.

Wie günstig das Bewertungsniveau der Schwellenländer insgesamt ist, zeigt ein Blick auf die marktbreiten Indizes: So liegt der MSCI EM derzeit 32 Prozent unter seinem Allzeithoch. Der MSCI DM, der die Performance der entwickelten Staaten abbildet, liegt dagegen lediglich 14 Prozent unter seinem Allzeithoch und über dem Wert vor dem Ausbruch der Finanzkrise. Schwellenländer haben damit laut Comgest inzwischen einen mehrjährigen Abschlag gegenüber der Bewertung der entwickelten Staaten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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