Aktien aus Schwellenländern eine interessante Alternative
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Frankfurt (BoerseGo.de) – In ihrem wöchentlichen Strategie-Update blicken die Experten des Investmenthauses BNP Paribas Investment Partners auf die aktuelle Situation in den globalen Märkte. Sie beobachten dabei ein stetig wachsendes Druckgebäude seit Anfang August, da mehrere Probleme den Anlegern Kopfzerbrechen bereiteten: das Risiko einer Double-Dip-Rezession in den Industrieländern, die möglichen Reaktionen der Zentralbanken auf die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und die anhaltend schwierige Finanzlage von Staaten und Banken.
„Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA und Europa waren durchwachsen und nähren weiterhin Befürchtungen über einen Douple-Dip. Regionale Frühindikatoren in den USA weisen auf eine schnelle Eintrübung des wirtschaftlichen Umfelds hin“, heißt es in dem Papier. Auch europäische Indikatoren signalisierten eine Verschlechterung der Situation. „Trotzdem sind wir der Ansicht, dass in den USA ein Wirtschaftswachstum weiterhin wahrscheinlicher ist als eine Rezession“, schreiben die BNP Paribas-Marktstrategen. Sie führen ihr Szenario auf folgende Gründe zurück:
1. Die derzeitige Konjunkturschwäche fußt zum Teil auf vorübergehenden Faktoren, deren Auswirkungen inzwischen nachlassen. Hierzu gehören beispielsweise die Katastrophe in Japan und die hohen Ölpreise.
2. In der Geschichte der amerikanischen Wirtschaft kam es bisher noch nie zu einem wirtschaftlichen Abschwung ehe sich die zyklischen Komponenten der amerikanischen Wirtschaft von der vorherigen Rezession erholt hatten.
3. Die Kreditvergabe in der Realwirtschaft hat sich bis vor kurzem stabilisiert. Gleichzeitig sind die Realzinsen negativ. Auch hier gibt es kein historisches Beispiel für den Beginn einer Rezession in einem derartigen finanziellen Umfeld.
Davon abgesehen seien die Konjunkturaussichten jedoch nicht gerade rosig. Inzwischen werde für die USA in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von weniger als 2 Prozent erwartet. Auch in Europa erscheinen Abwärtsrevisionen der Wachstumsprognosen unvermeidlich, wie die Experten weiter ausführen. Schwellenländer schnitten hingegen besser ab. Obwohl sie gegen einen deutlichen Konjunktureinbruch in den Industrieländern nicht gefeit seien, werde ihr Wirtschaftswachstum durch die Binnennachfrage gestützt und ihr Anteil am Welt-BIP weiter zunehmen.
„Unserer Ansicht nach bieten Aktien aus Schwellenländern eine interessante Alternative zu Aktien aus Industrieländern. Ein höheres Wachstumspotenzial (auch durch die Binnennachfrage) und der erwartete Rückgang der Inflation bieten ausreichend Flexibilität, um die Wirtschaft zu stutzen, was in vielen Industrieländern nicht der Fall ist. Anleihen aus Schwellenländern erscheinen uns ebenfalls attraktiv. Dies gilt besonders für Anleihen in Lokalwährungen, die von der geldpolitischen Straffung profitieren müssten. Hinzu kommt, dass die angebotenen Nominalzinssätze für Anleger aus etablierten Volkswirtschaften attraktiv sind“.
In Anbetracht der derzeitigen Volatilität der Aktienmärkte bevorzugen die BNP Paribas-Strategen Wandelanleihen. Der Schutz der Kreditkomponente dieser Anlageklasse bedeute, dass Anleger von günstigen Kursen profitieren könnten ohne ein allzu hohes Risiko einzugehen. Rohstoffe würden aller Wahrscheinlichkeit nach weiterhin von einem Weltwirtschaftswachstum profitieren, das dank der Schwellenländer verhältnismäßig kräftig bleibe. „Wir haben Industrierohstoffe wie Öl und Nicht-Edelmetalle leicht übergewichtet. Das Hauptrisiko bei dieser Anlageklasse liegt in einer Double-Dip-Rezession. Ein diversifiziertes Rohstoffportfolio enthielte bei uns Long-Positionen in Energie, Grundmetallen und Gold, wobei letzteres als Absicherung gegen makroökonomische Risiken fungieren würde“, heißt es abschließend.
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