Kommentar
11:45 Uhr, 02.09.2020

Aktien: Auf Gewinner setzen ist eine Verliererstrategie

Seit 2012 ist Apple mit kurzer Unterbrechung das größte Unternehmen an der US-Börse. Die Aktie hat sich seither verfünffacht. Trotzdem ist die Performance der Gewinner schlecht.

Erwähnte Instrumente

  • Microsoft Corp.
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    Kursstand: 227,270 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Apple Inc.
    ISIN: US0378331005Kopiert
    Kursstand: 134,180 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Microsoft Corp. - WKN: 870747 - ISIN: US5949181045 - Kurs: 227,270 $ (NASDAQ)
  • Apple Inc. - WKN: 865985 - ISIN: US0378331005 - Kurs: 134,180 $ (NASDAQ)

Apple ist viel wert, stattliche 2,2 Bilionen Dollar. Apple ist damit das mit Abstand wertvollste Unternehmen an der US-Börse, aktuell sogar weltweit. Noch vor kurzem hielt Saudi Aramco diesen Titel mit einer Kapitalisierung von knapp 1,9 Billionen Dollar. Apple ist seit 2012 das wertvollste US-Unternehmen, wenn auch mit kurzen Unterbrechungen. Damals war Apple bescheidene 400 Mrd. wert. Die Wertentwicklung kann sich absolut sehen lassen. Apple ist damit auch etwas gelungen, was nur wenigen zuvor gelungen ist. Das größte Unternehmen zu sein ist nämlich mehr ein Fluch als ein Segen. In den letzten 40 Jahren haben nur wenige Unternehmen den Titel des größten Unternehmens gehalten. Die meiste Zeit verbrachten IBM, AT&T, Exxon, Microsoft und General Electric an der Spitze. Für einzelne Monate gab es auch andere Unternehmen, z.B. den Tabakproduzenten Altria...

Ihnen allen ist gemein, dass die Performance schlecht war, sobald sie einmal an der Spitze waren. Wer vor 40 Jahren 100 Dollar in das wertvollste Unternehmen steckte und immer dabei blieb in das jeweils wertvollste Unternehmen zu investieren, hat heute 1.200 Dollar. Dieser Betrag ignoriert Transaktionskosten und Dividenden.

Wer einfach in einen S&P 500 Fonds investiert hätte, wäre heute um fast 3.000 Dollar reicher als mit der ersten Strategie. Die Underperformance ist seit Jahrzehnten gültig (siehe Grafik). Selbst Apple konnte das nicht ändern. Apple an sich war ein gutes Investment. Die Aktie hat den Markt seit 2012 geschlagen.


Nun ist Apple aber über 2 Billionen Dollar wert. Man fragt sich, ob die Outperformance noch lange anhalten kann oder ob der Fluch des Siegers nun einsetzt. Apple wäre nicht das erste Technologieunternehmen, dem es so geht.
Apple Inc.
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Microsoft war während der Tech-Rally Ende 90er Jahre an der Spitze. Danach folgte eine Underperformance, die bis 2017 anhielt. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, doch tatsächlich war Microsoft für 15 Jahre ein Trauerspiel.

Microsoft Corp.
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Das größte Unternehmen oder eines der größten Unternehmen (neben Apple aktuell Microsoft, Amazon, Alphabet, Facebook) haben eine hohe Anziehungskraft. Sie sind groß, weil die Performance in der Vergangenheit so gut war. Die Zukunft sieht meist anders aus.

Die Euphorie kann den Kurs auch noch weiter nach oben tragen. Man weiß nie, wann genau der Fluch des Siegers beginnt. Der Fluch bedeutet auch nicht unbedingt, dass die Aktie dann ewig fällt. Sie steigt nur einfach sehr viel langsamer als der Markt oder der Sektor. Apple wird es früher oder später nicht anders ergehen. Selbst wenn das Unternehmen seinen Gewinn morgen verdoppelt ist die Aktie noch teuer. Wer sich durch die Rally der letzten Monate nun breitschlagen lässt und erstmals kaufen will, sollte es vermutlich nicht tun. Auf die größten Gewinner zu setzen ist seit jeher eine Verliererstrategie.

Clemens Schmale


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1 Kommentar

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  • MMar
    MMar

    Wenn schon der Vergleich S&P / Apple, dann unter Einbeziehen der Dividende, sonst ist der Vergleich komplett sinnlos.

    12:12 Uhr, 02.09. 2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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