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13:30 Uhr, 17.01.2014

Aktien 2014: Unternehmensgewinne müssen steigen

Auch in den nächsten zwölf Monaten dürfte man Sanjay Natarajan, MFS Institutional Equity Portfolio Manager, zufolge mit Industrieländeraktien Gewinne erzielen können – wenn auch nicht sehr hohe

Frankfurt am Main/Boston (BoerseGo.de) - Nachdem sich der S&P 500 und der FTSE All-World Index 2013 sehr gut entwickelt haben, fragen sich die Investoren: Wie viel Luft bleibt noch nach oben?, wie Sanjay Natarajan, MFS Institutional Equity Portfolio Manager, in einem Ausblick auf 2014 schreibt. „Wir bleiben bei unserer Empfehlung, an Aktien festzuhalten. Die Unternehmensgewinne sind gestiegen und die Konjunktur hat angezogen. Die Geldpolitik blieb expansiv und gegenüber Anleihen waren Aktien nicht zu teuer. Ein großer Teil der diesjährigen Kursgewinne ist durch die Neubewertung im Zuge abnehmender Extremrisiken entstanden. Auch in den nächsten zwölf Monaten dürfte man mit Industrieländeraktien Gewinne erzielen können – wenn auch nicht sehr hohe. Wenn die Assetklasse ihre Dynamik aus diesem Jahr fortsetzen soll, müssen die Unternehmensgewinne steigen“, so Natarajan.

In den USA hätten die Gewinne der S&P-Unternehmen im dritten Quartal den Konsenserwartungen entsprochen. Zu beobachten sei gewesen, dass die Gewinne in zyklischen Sektoren (mit Ausnahme der Industrie) höher gewesen seien als in defensiven Sektoren. Das sei üblich im Konjunkturaufschwung. Außerdem sei die Zeit der im Vorjahresvergleich schwachen Umsätze bei zugleich recht ordentlichem Gewinnwachstum allmählich vorbei. 53 Prozent der S&P-Unternehmen hätten die Umsatzerwartungen übertroffen, und bei 75 Prozent seien die Gewinne höher als erwartet gewesen.

In Europa habe es 2013 mehr Probleme gegeben. Hier hätten die Unternehmensgewinne nach wie vor enttäuscht. Erneut hätten die meisten Analysten ihre Prognosen gesenkt. Im dritten Quartal hätten nur 53 Prozent aller Unternehmen die Gewinnerwartungen übertroffen, und nur bei 35 Prozent seien die Umsätze höher als erwartet gewesen. Da Europa aber die Rezession hinter sich gelassen habe und sich auf dem Wege zu einer leichten Erholung befinde, dürften die Unternehmensgewinne 2014 steigen. Anders als in den USA werde zudem in Europa die Geldpolitik jetzt endlich expansiver. Zuletzt seien die Zinsen gesenkt worden, und vielleicht werde es einen weiteren Dreijahrestender der EZB geben, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Der Leitzins sei bereits gesenkt worden, heißt es weiter.

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich unsere Empfehlung für Aktien bislang ausgezahlt hat. Jetzt aber nähern wir uns einem Punkt, an dem die Märkte einen neuen Wachstumsimpuls brauchen – und zwar einen kontinuierlichen Anstieg der Unternehmensgewinne. Wir bleiben zwar für Aktien optimistisch, warnen Anleger aber vor dem Versuch eines Market-Timing auf der Grundlage des erwarteten Tapering. Stattdessen beobachten wir unsere Portfoliounternehmen sehr genau, um zu erkennen, ob sie möglichst unabhängig von Marktumfeld und dem Ausstiegsplan der Fed wachsen können. Außerdem empfehlen wir, noch in Industrieländeraktien investiert zu bleiben und vor einer Umschichtung in die Emerging Markets abzuwarten, bis sich die Ertragschancen dort verbessern“, so Natarajan.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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