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13:43 Uhr, 26.03.2018

Afrikanische Union vereinbart größte Freihandelszone der Welt

Bislang ist der Handel der afrikanischen Staaten untereinander nur sehr bescheiden. Ein neues Freihandelsabkommen soll diesen Malus beenden.

Kigali/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Ende vergangener Woche haben 44 von 55 Staaten Afrikas auf dem Kongress der Afrikanischen Union (AU) in Ruanda ein Freihandelsabkommen unterzeichnet. Innerhalb von zehn Jahren sollen danach für 90 Prozent der Produkte die innerafrikanischen Zölle wegfallen. Bisher müssen Exporteure noch höhere Zölle zahlen, als wenn sie etwa nach Europa liefern. Auch wegen der schlechten Straßeninfrastruktur ist nur ein Sechstel, etwa 15 Prozent, des Handels innerafrikanisch. In Europa werden 70 Prozent der Waren innerhalb der EU gehandelt. Nun könnte sich der Handel in Afrika laut einer UN-Studie binnen weniger Jahre verdoppeln.

Damit könnte eine Freihandelszone für einen Kontinent mit 1,3 Milliarden Menschen und einem Bruttoinlandsprodukt von mehr als 2 Billionen Dollar entstehen. Wichtige teilnehmende Länder sind Ägypten, Marokko, Kenia und Äthiopien. Nicht dabei sind allerdings die Größen Nigeria und Südafrika. Präsident Cyril Ramaphosa unterschrieb bislang nur eine Absichtserklärung, nicht das Schlussdokument. Ruandas Präsident Paul Kagame sagte dennoch, dies sei ein historischer Moment. Seit fast vierzig Jahren arbeite man auf so ein Abkommen hin. Es werde ein großer Schritt für Afrikas Integration und Einheit. Damit das Handelsabkommen in Kraft tritt, muss es aber von mehr als 22 Ländern ratifiziert werden. Bislang gibt es regionale Handelsabkommen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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