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14:00 Uhr, 09.07.2019

Afrika startet größte Freihandelszone der Welt

54 der 55 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union (AU) sind dem neuen Freihandelsraum AfCFTA beigetreten. In den kommenden Jahren sollen 90 Prozent aller Zölle fallen. Die AU verspricht sich davon mehr Handel und Wachstum

Niamey (Godmode-Trader.de) - Die Afrikanische Union (AU) hat am Wochenende dem panafrikanischen Freihandelsabkommen AfCFTA den Weg geebnet. Beim Gipfeltreffen in Nigers Hauptstadt Niamey sprach AU-Kommissionschef Moussa Faki Mahamat von einem „historischen“ Schritt. Der Freihandelsraum soll den Handel auf dem afrikanischen Kontinent ankurbeln und Investoren anlocken. Demnach haben 27 Staaten das Abkommen bereits auf nationaler Ebene ratifiziert, 54 der 55 Staaten des Kontinents werden am Handelspakt teilnehmen. Nur Eritrea macht bislang nicht mit.

Am Sonntag unterzeichneten als letzte beide Staaten Benin und das wirtschaftlich stärkste Land des Kontinents, Nigeria, den Vertrag. Durch AfCFTA soll nach 17 Jahre währenden Verhandlungen die weltgrößte Freihandelszone mit einem Markt von 1,2 Milliarden Menschen entstehen. Die AU geht davon aus, dass der Binnenhandel durch das Abkommen bis 2022 um 60 Prozent wachsen wird. Derzeit gehen nur rund 16 Prozent der afrikanischen Experten in Länder des eigenen Kontinents. Der Hauptteil der Ausfuhren gelangt nach Europa.

Das Freihandelsabkommen soll von Mitte 2020 an einsatzbereit sein, sagte der AU-Handels- und Industriekommissar Albert Muchanga am Sonntag. Die Länder benötigten aber teilweise länger Zeit, um die vereinbarten Änderungen umzusetzen. Demnach sollen 90 Prozent aller Zölle fallen.

Internationale Ökonomen blicken mit mehr Zurückhaltung auf das Freihandelsabkommen und dessen möglichen Folgen. Die UN-Wirtschaftskommission für Afrika errechnete, dass das Handelsvolumen bis zum Jahr 2040 je nach Grad der Liberalisierung um 15 bis 25 Prozent steigen könnte, in absoluten Zahlen um 50 bis 70 Milliarden Dollar, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Das Bruttoinlandsprodukt werde „relativ moderat“ um ein Prozent steigen, rechne die UN-Economic Commission for Africa.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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