Ängste vor einer chinesischen Subprime-Krise
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Peking (BoerseGo.de) - Die People’s Bank of China (PBoC) hat am Dienstag bestätigt, dass sie über die erforderlichen Instrumente verfügt, um die Stabilität der Kreditzmärkte zu sichern. Die Situation am heimischen Interbankenmarkt habe man im Griff, die Liquiditätsrisiken seien weitgehend unter Kontrolle, hieß es aus Peking. Die 7-tägige Repo-Rate Chinas, der Interbankensatz, erreichte vergangenen Donnerstag ein Zehn-Jahres-Hoch von 11,2 Prozent, bevor die Rate am Freitag wieder auf 7,2 Prozent zurückwich. Normal sind Raten zwischen 2 und 3 Prozent. Für die Ausschläge nach oben spielen auch saisonale Faktoren eine Rolle, doch war die Explosion größtenteils auf die Maßnahmen der politischen Entscheidungsträger zurückzuführen, um die rasche Kreditexpansion und die Aktivitäten im Schattenbanksystem zu zügeln.
Wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua laut dem Wall Street Journal (WSJ) am Sonntag berichtete, soll die Notenbank den Liquiditätsengpass herbeigeführt haben, um die ungezügelten Aktivitäten der Schattenfinanziers zu zügeln. Laut Xinhua ist eine Menge heißen Geldes auf der Suche nach spekulativen Investitionen im Markt.
Die kaum regulierten Schattenbanken des Landes könnten Risiken eingehen, die an den amerikanischen Subprime-Hypotheken-Boom erinnern, dessen Zusammenbruch letztlich die Große Finanzkrise 2008 auslöste, wie Kritiker befürchten. Die Crédit Suisse schätzt die informelle Kreditvergabe in China im Jahr 2012 auf 2,8 Billionen Euro. Laut dem WSJ wurde bei den sog. Trustgesellschaften im Land das verwaltete Vermögen fast verdreifacht und erreichte 8,7 Billionen Yuan. Die Trust-Branche ist in China damit zum zweitgrößten Finanzdienstleistungssektor nach den Banken aufgestiegen.
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