Ägypten: Startschuss für einen Flächenbrand?
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Noch weiß niemand, wie das Revolutions-Abenteuer der Ägypter enden wird. Sicher ist aber, dass die Angst umgeht bei den Despoten von Libyen bis Saudi-Arabien. Die arabischen Herrscher eint vor allem eines: Eine nicht vorhandene Legitimation ihrer Herrschaft durch das Volk. Mit Argusaugen beobachten sie den Volksaufstand in der Nachbarschaft. Es ist den geschundenen Völkern natürlich zu wünschen, dass sie ebenso in den Genuss von Freiheit, Demokratie und Wohlstand geraten wie die westliche Welt, auch wenn der dortige Entwurf der freiheitlichen Ordnung ja nicht zwingend dem unseren entsprechen muss.
Besonders spannend ist die Entwicklung auch im Hinblick auf die Öl-Staaten. Saudi-Arabien als wichtigster arabischer Verbündeter in der Region verfügt gleichzeitig wohl über das rückständigste Gesellschaftssystem. Die USA werden sich vielleicht bald entscheiden müssen: Für die Freiheit und gegen die Unterstützung der diktatorischen Herrscherfamilie?
Die Neuordnung der Verhältnisse im Nahen Osten gehört zu den spannendsten weltpolitischen Geschehnissen in diesem Jahr, auch und insbesondere im Hinblick auf die Beziehungen der Araber zu Israel.
Apropos Freiheit: Everybodys Wirtschafts-Darling China hat sich entschieden, seine Bewohner im Internet zu den Aufständen in Ägypten nicht selbständig Infos einholen zu lassen. Das Internet wird wie eh und je zensiert. Natürlich macht man sich auch in Peking Sorgen, dass der Revolutions-Funke womöglich sogar weltweit zündet. Und wirtschaftliche Interessen hin oder her, es ist auch zu hoffen!
Abgesehen vom moralischen Aspekt ist die Entwicklung auch für uns wirtschaftlich von Vorteil, denn freiheitliche System sind Diktaturen in aller Regel ökonomisch weit überlegen. Die Märkte nehmen die Lage gelassen, es muss Ihnen aber klar sein, dass natürlich jederzeit in einem der Länder der Region die Situation auch eskalieren kann!
Daniel Kühn - http://www.outperformer.de
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