Analyse
13:00 Uhr, 18.08.2023

ADYEN – Der Tag nach dem historischen Crash

Um satte 40 Prozent gab der Aktienkurs von Adyen am Donnerstag nach. Die Aktie, bislang eines der beliebtesten Investments vieler europäischer Aktienfonds, wurde völlig zerstört.

Erwähnte Instrumente

  • Adyen NV
    ISIN: NL0012969182Kopiert
    Kursstand: 852,900 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Adyen NV - WKN: A2JNF4 - ISIN: NL0012969182 - Kurs: 852,900 € (XETRA)

Wir schauen uns an, was Analysten am Tag danach schreiben. Ist die Aktie dauerhaft abgeschrieben, oder ist der Crash auch eine Chance? Logischerweise hagelt es erst einmal zahlreiche Abstufungen!

Kopfzerbrechen aller Orten

Bei Jefferies sorgt insbesondere das Geschäftsvolumen für Kopfschmerzen. Die Preis- und Wettbewerbsdynamik sowie das verarbeitete Volumen wecken Sorgen. Eine Beschleunigung des Wachstums scheint erst einmal unwahrscheinlich.

Die DZ Bank spricht von katastrophalen Zahlen. Es knirsche in allen Bereichen, und das Vertrauen in die Wachstumsstory sei geschwunden. Der Wettbewerbsdruck nehme stark zu.

Für Berenberg ist die Aktie nur noch eine Halteposition, und das Kursziel wird auf 1095 EUR nahezu halbiert. Die Kerninvestmentthese sei ein kontinuierliches und starkes Wachstum. Nun gebe es Zweifel über das Wachstumsniveau, und es fehlen die operativen Hebel bis ins Jahr 2024 hinein.

Barclays sieht die Wachstumsthese des Zahlungsabwicklers mit dem Halbjahresbericht infrage gestellt, bleibt aber bei seinem Rating „Equal Weight“. Auch die Preissetzungsmacht und die Wettbewerbsdifferenzierung seien jetzt mit Fragezeichen versehen. Adyen bleibe aber ein großartiges Unternehmen.

Bryan Garnier ist einer der wenigen Analysten, die jetzt konsequent auf ein „Sell-Rating“ setzen, nachdem sie zuvor „Neutral“ gestimmt hatten.

Equita erhöht das Rating gar von „Reduzieren“ auf „Neutral“. Die Analysten zählen zu den wenigen, die vor der Warnung eine Verkaufsempfehlung publiziert hatten.

JPMorgan sieht in den Papieren weiterhin einen klaren Kauf. Doch der Analyst moniert, dass es keinen Freifahrtschein für die Ausgaben gebe, sollte das Wachstum unterhalb der mittelfristigen Prognosen liegen. Die Resultate werden als schwach beschrieben.

Stifel bleibt auch zunächst auf "Kaufen" und behält sogar das Kursziel von 1.900 EUR bei. Das Wachstum habe nachgelassen, doch der Analyst will wohl erst noch einmal ganz genau nachrechnen, ehe er sich wieder aus dem Fenster lehnt.

Die Deutsche Bank behält ihr „Kaufen-Rating“ ebenfalls bei und sieht in Adyen immer noch das „schönste Haus in einer ansonsten hässlichen Nachbarschaft“. Für langfristige Anleger sei der Kursrückgang eine Kaufchance.

Fazit: Wie man es dreht und wendet, der Einschlag dürfte kein einmaliger Effekt gewesen sein. Die Wachstumsannahmen werden sich deutlich verringern. Die Margenannahmen ebenso. Adyen wurde „entzaubert“. Die Platzhirsche Visa und Mastercard müssen sich weniger als lange Zeit gedacht vor der neuen Konkurrenz aus dem Fintech-Bereich fürchten.

Die Gewinnschätzungen könnten sich noch fast halbieren!

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 1330,00 1.673,00 2.189,00
Ergebnis je Aktie in EUR 18,17 21,73 29,33
KGV 47 40 29
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00% 0,00% 0,00%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Adyen NV-Aktie
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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