Kommentar
11:35 Uhr, 23.03.2010

Adidas, Nike & Co. – die Geister die sie riefen

Kennen Sie „Li Ning", „Anta Sport" oder „Yang Gang"? Nein, das könnte sich aber in nicht allzu ferner Zukunft möglicherweise ändern. Während noch alles über das fulminante Quartalsergebnis des weltweit größten Sportartikelherstellers Nike mit einer Gewinnverdopplung auf 496 Mio. US-Dollar und einem Anstieg beim Umsatz von sieben Prozent auf 4,7 Mrd. US-Dollar spricht, wollen sich immer mehr chinesische Lokalmarken selbst ein Stück vom lukrativen Kuchen abschneiden, darunter ausgerechnet Hersteller, die früher als Produzenten für die großen Global Player arbeiteten, wie die Financial Times Deutschland berichtet. Mit deutlich niedrigeren Preisen lockt man dabei immer mehr Chinesen in die Läden. Aber auch unter der neuen Garde haben sich schon „Premium"-Marken wie das vom einheimischen Turnstar Li Ning gegründete gleichnamige Label etabliert, das neben 7249 landesweiten Markenshops auch schon eine erste Präsenz im US-amerikanischen Portland besitzt. Eine Speerspitze, die in Zukunft sicher noch mehr Nachahmer finden dürfte, auch wenn Dickschiffe wie Adidas, Nike oder Puma auf internationalem Parkett weiter deutlich den Ton angeben dürften. Zudem ist das „Imperium" etablierter Firmen jederzeit in der Lage zurückzuschlagen, wie sich am Revival von Nike besonders auch in den Schwellenländern zeigt, in denen laut Focus Money ein Plus von 43 Prozent, davon zehn Prozent allein in China erzielt werden konnte.

Auch die bevorstehende Fußball-WM dürfte bei den Fans so manchen Dollar locker machen, weshalb man sich speziell auch bei Adidas bereits in Feierlaune befindet. Kein Wunder, kommt doch auch diesmal wieder die „Pille des Mannes" von den Herzogenaurachern und nennt sich nach „Teamgeist" 2006 bei diesem Großereignis landestypisch passend „Jabulani", was nach der südafrikanischen Volksgruppe Zulu so viel heißt wie „zu feiern". Darüber hinaus laufen gleich zwölf Teams in diesem Jahr mit den berühmten drei Streifen auf, vier mehr als bei der letzten WM. Der Konzern ist aber nicht nur kurzfristig positiv gestimmt, sondern rechnet auch laut Geschäftsbericht für 2011 mit weiter steigenden Umsätzen und Gewinnen. Zum Wachstumstreiber soll sich dabei vor allem der im Zuge der Konjunkturerholung anziehende Privatkonsum entwickeln. Nach den guten Zahlen des Konkurrenten Nike halten auch die Analysten überwiegend an ihren positiven Einschätzungen für Adidas fest. So bleibt man bei Kepler weiterhin bei einer Kaufempfehlung für die Aktie mit einem Kursziel von 40 Euro. Gleich 42,50 Euro ist Cheuvreux das als „Outperformer" eingestufte Papier wert. Equinet hat seine Meinung sogar korrigiert und rät den Titel jetzt zu „akkumulieren". Die Zielmarke wurde dabei von 38 auf 45 Euro angepasst. Im Umkehrschluss hat das herausragende Nike-Ergebnis die Analysten der WestLB für Adidas eher pessimistisch werden lassen, da die Amerikaner jetzt den Franken „einen Schritt voraus" seien. Die Einschätzung: Weiterhin „Reduce" mit einem Kursziel von 35,20 Euro.

Anleger, die vor einen Direktinvestment noch zurückschrecken, könnten über eine CLASSIC-Aktienanleihe von Sal. Oppenheim Adidas eine erste Position aufbauen. Das bereits im Oktober fällige Papier bietet dabei eine Maximalrendite von 5,94 Prozent bzw. 10,35 Prozent p.a. Der Basispreis wurde bei 37 Euro fixiert und befindet sich damit bereits gut vier Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs. Sollte die Marke auch bei Fälligkeit nicht unterschritten werdend, wird wie bei der klassischen Variante üblich, der vollständige Nennbetrag zurückgezahlt. Sollte der Basiswert darunter ins Ziel kommen, kommt es zur Aktienandienung.

10,25 % p.a. Adidas CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1H2F

Laufzeit:

22.10.2010

Preis: (22.03.2010)

Geld / Brief: 99,98 % / 100,18 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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