Ackermann will keinen neuen "Haircut"
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Frankfurt/ Zürich/ Athen (BoerseGo.de) – Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank und in Personalunion Präsident des Weltbankenverbands IIF, hat davor gewarnt, die Konditionen für eine Beteiligung der privaten Gläubiger an den Hilfen für Griechenland neu aufzudröseln. In einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der griechischen Zeitung "Kathimerini" sagte Ackermann, eine Revision der Festlegungen vom Juli könnte die Unterstützung der Investoren kosten. Die Auswirkungen wären nicht mehr zu kontrollieren. Zudem würde durch ein Aufschnüren des Paktes wertvolle Zeit verloren gehen. Zuletzt hatten einige EU-Vertreter die Meinung vertreten, dass die Beteiligung privater Gläubiger nach Durchsicht aller griechischen Bilanzen erhöht werden könnte.
An dem neuen, milliardenschweren Hilfspaket für Griechenland sollen sich auch Finanzinstitute beteiligen. Dabei geht es um eine Verlängerung der Anleihe-Laufzeiten. Die Banken müssen bei dem geplanten Anleihetausch einen Haircut von 21 Prozent auf alte griechische Bonds hinnehmen, bekommen dafür aber Sicherheiten bei den neuen Papieren.
Ackermann plädierte dafür, Griechenland noch lange Jahre finanziellen Beistand zu leisten. "Wir haben nur eine Wahl", sagte er am Wochenende vor der Schweizerischen-Amerikanischen Handelskammer in Zürich, "wir müssen Griechenland bei der Deckung seiner finanziellen Bedürfnisse helfen." Die Schulden müssten aber "Schritt für Schritt" abgebaut werden. Mit einem brutalen Schuldenschnitt die schnelle Lösung herbei führen zu wollen, wie es zahlreiche Ökonomen in Deutschland predigten, sei gefährlich und könnte unabsehbare Folgen mit sich bringen.
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