Fundamentale Nachricht
14:20 Uhr, 25.11.2020

Abwärtstrend der Ölpreise zeitnah ungebrochen

Eine überraschende Headline, gerade zu einer Zeit, in der die Ölpreise nach oben ziehen. Doch das erreichte Niveau dürfte nicht lange gehalten werden, wie Berechnungen des DIW Berlin zeigen.

Berlin (Godmode-Trader.de) - Der Ölpreiseinbruch im Frühjahr ist Geschichte, inzwischen haben sich die Preise stabilisiert und befinden sich aktuell sogar im Aufwärtstrend in Richtung 50 Dollar/Barrel. Doch dass die Preise auf diesem hohen Niveau verbleiben, ist keineswegs sicher. Im Gegenteil: Das DIW Berlin kommt einer aktuellen Einschätzung zufolge zu dem Ergebnis, dass der Ölpreis zeitnah wohl weiter sinken dürfte.

Das DIW-Modell zur Analyse von Energiemärkten simuliert verschiedene Szenarien, denen unterschiedliche Nachfrageentwicklungen und Änderungen der Fördermenge zu Grunde liegen. Es stellt sich heraus, dass der Abwärtstrend der Ölpreise zeitnah ungebrochen ist. Wie die DIW-Berechnungen zeigen, sind die Erdöl-Einkünfte infolge der Corona-Krise um zwischenzeitlich 60 Prozent zurückgegangen. Die Golfstaaten mussten demnach herbe Einnahmeeinbrüche bei ihrem wichtigsten Exportgut hinnehmen. Infolge anhaltend schrumpfender Ausfuhrerlöse werden die finanziellen Spielräume der ohnehin wirtschaftlich unter Druck stehenden Golf-Anrainer enger. „Der Einbruch der Ölpreise stellt wegen der geringen Diversifizierung ein erhebliches Problem für die Haushalte der Golfstaaten dar,“ sagt DIW-Wissenschaftler und Studienautor Dawud Ansari aus der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt. Dawud Ansari. „Saudi-Arabien beispielsweise bezieht 90 Prozent seiner Staatseinnahmen aus dem Ölgeschäft.“

Die Corona-Pandemie trifft die Region insofern in einer ohnehin angespannten Lage, einige Länder haben bereits mit Haushaltsdefiziten zu kämpfen, die Verschuldung steigt. Konjunkturexpertin Hella Engerer ergänzt: Mehrausgaben zur Stützung der Wirtschaft und des Gesundheitssystems infolge der Corona-Pandemie haben die Ausgaben erhöht, während Sektoren wie der Tourismus, die die Abhängigkeit von den Öleinnahmen reduzieren sollten, einbrachen.

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DIW Berlin

2 Kommentare

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  • thomas84
    thomas84

    Der Anstieg wird massivst Abverkauf werden, hoffe das Timing stimmt mit jetzt massivst short

    02:28 Uhr, 26.11.2020
  • thomas84
    thomas84

    Heute der perfekte Punkt, für den mega short

    20:32 Uhr, 25.11.2020

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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