Fundamentale Nachricht
13:14 Uhr, 16.07.2018

Abwärtsrisiken für die chinesische Wirtschaft haben sich erhöht

Noch wächst China mit erstaunlicher Robustheit. Allerdings hat die Dynamik gegen Ende des Quartals nachgelassen.

Peking (Godmode-Trader.de) - Der Handelsstreit mit den USA hinterlässt in Chinas Wirtschaft offensichtlich nur geringe Spuren - noch! Im zweiten Quartal von April bis Ende Juni stieg das Bruttoinlandsprodukt der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft um 6,7 Prozent, wie die Nationale Statistikbehörde (NBS) am Morgen in Peking mitteilte. Zu Jahresbeginn wuchs die Wirtschaft nur marginal stärker um 6,8 Prozent.

Allerdings hat die Dynamik gegen Ende des Quartals nachgelassen. Möglicherweise liegt es daran, dass die US-Strafzölle seit März auf Stahl und Aluminium gelten, und die Anfang Juli in Kraft tretenden weitere US-Strafzöllen auf eine Reihe chinesischer Waren im Wert von 34 Milliarden Dollar einen Schatten voraus warfen. Im Juni sind die Anlageinvestitionen laut den weiteren Daten des Statistikbüros auf ein neues historisches Tief gefallen. Das Plus lag nur bei 6,0 Prozent im Vorjahresvergleich. Deutlich abgeschwächt hat sich zudem das Wachstum der Industrieproduktion, nämlich von 6,8 Prozent im Mai auf 6,0 Prozent im Juni. Ebenso hat sich das Kreditwachstum verlangsamt. „Einhergehend mit dem Handelskonflikt mit den USA haben sich die Abwärtsrisiken für die chinesische Wirtschaft erhöht“, kommentierte die Commerzbank.

Die Einzelhandelsumsätze in China zogen im Juni aber wie von Experten erwartet um 9,0 Prozent an. Im Mai betrug der Zuwachs 8,5 Prozent. Unterm Strich verliert die Wirtschaft Chinas auch aus Sicht von Capital Economics (CE) an Schwung. Den jüngsten Zahlen sollte dennoch nicht zu viel Gewicht beigelegt werden, zudem liefert die leichte Abschwächung den Verantwortlichen in Peking die Gelegenheit, zu einer unterstützenderen Politik zu wechseln, so CE.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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