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10:23 Uhr, 11.01.2018

Absolute Return: Unbegrenzte Möglichkeiten und günstige Fallschirme

Absolute-Return-Fonds können Gam-Finanzexperte Tim Haywood zufolge dank ihrer Flexibilität ungeachtet der Marktbedingungen positive Erträge erzielen.

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  • SMI
    ISIN: CH0009980894Kopiert
    Kursstand: 9.545,50 Pkt (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Zürich (GodmodeTrader.de) - Anleger blicken derzeit eher pessimistisch auf die Entwicklung der Anleihenmärkte – nicht zuletzt, weil die Sorge über eine stärker anziehende Inflation zunimmt. Niedrige absolute Renditen und eine geringe Volatilität liefern darüber hinaus weiteren Grund zur Annahme, dass sich Aktien besser entwickeln könnten als Anleihen. Mit einem Absolute-Return-Ansatz können Anleger sich in diesem Umfeld dennoch gut positionieren: „Vor dem Hintergrund allmählich steigender Zinsen, flacher Renditekurven und Rücknahmen der quantitativen Lockerungsprogramme ist ein Absolute-Return-Ansatz für festverzinsliche Anlagen ideal“, schreibt Tim Haywood, Investment Director bei GAM, in einem aktuellen Marktkommentar.

Absolute-Return-Anleihenfonds strebten danach, das Kapital zu erhalten und ungeachtet der Marktbedingungen konstant positive Erträge zu erzielen. „Die Fähigkeit, das Vermögen sowohl auf verschiedene Sektoren als auch über Long- und Short-Positionen zu verteilen, ermöglicht, auf ein besonders breites Spektrum an Chancen und Renditequellen zuzugreifen. Diese Flexibilität ist eine wichtige Voraussetzung für den Schutz des Kapitals der Kunden“, sagt Haywood.

Das Marktumfeld für Anleihen erweise sich als herausfordernd. So fällt Haywood zufolge das Risiko-Rendite-Profil von Staatsanleihen nach einer fast 40-jährigen Hausse negativ asymmetrisch aus. Dies verdeutliche ein Stresstest: Bei einer Rückkehr der Rendite von zehnjährigen britischen Staatspapieren auf ihren historischen Durchschnittswert von 5,2 Prozent würden Anleger einen Marktwertverlust von rund 30 Prozent erleiden. Selbst wenn sich die britischen Renditen lediglich an das Niveau der US-Renditen anglichen, würden Anleger etwa sieben Prozent einbüßen. Aus geldpolitischer Sicht könnten zudem im Jahr 2018 bis zu drei weitere Zinserhöhungen durch die Fed um jeweils 25 Basispunkte folgen und für fallende Anleihenkurse sorgen.

„Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, sich auf ein solches Umfeld einzustellen. Unter anderem mit Relative-Value-Trades, ‚Steepener-Anleihen‘, die auf eine steilere Renditekurve setzen, sowie direkten Short-Positionen“, sagt Haywood. Angesichts der Rücknahme der quantitativen Lockerungsprogramme böten sich unkonventionellere Maßnahmen an. „Anleger können beispielsweise nicht nur Kreditabsicherungen kaufen, sondern auch ‚Versicherungen auf Versicherungen‘: Durch den Kauf einer so genannten Receiver-Option können sie sich zu sehr geringen Kosten gegen eine noch stärkere Verengung der Kreditspreads absichern“, so Haywood. Dies sei potenziell attraktiv, da das absolute Einstiegsniveau für den Kauf von Kreditabsicherungen so niedrig sei. Sollte ein Schockereignis eintreten, stelle die Kombination effektiv einen kostengünstigen Fallschirm dar.

Wandelanleihen seien eine weitere Option für Anleger, die die Entwicklung von Anleihen pessimistischer als die von Aktien sehen. „Die Unternehmensanleihenkomponente hat zwar angesichts der niedrigen Zinssätze und engen Kreditspreads keinen großen Wert mehr. Die Aktienoption könnte jedoch erheblich im Wert steigen, wenn der Markt kräftig zulegt“, so der Experte weiter.

In den vergangenen Monaten seien Anleger mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert gewesen. Die erhöhten politischen Spannungen sprächen für den Umstieg auf defensive Anlagen, während die Möglichkeit steigender Zinssätze darauf hindeutete, dass ein solcher Wechsel teuer werden könnte. „Es stimmt, dass sich ein Umfeld der geldpolitischen Normalisierung für viele traditionelle Anleihenanleger als tückisch erweisen könnte. Doch die in den Finanzmedien vorherrschenden negativen Prognosen halten wir für zu pessimistisch. Tatsächlich schaffen die Abweichungen, die wir allmählich zwischen den Zentralbanken in Industrie- und Schwellenländern beobachten können, eine Fülle von Chancen für festverzinsliche Anlagestrategien ohne Einschränkungen. Dank der engen Kreditspreads können sich Absolute-Return-Anleger günstige Schnäppchen sichern. Aufgrund der niedrigen Volatilität kostet es auch nicht viel, das Portfolio gegen einen Anstieg der Volatilität abzusichern“, schließt Haywood.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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