MÄRKTE USA/Trump verhindert Erholung der Börsen
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DOW JONES--Nach vorsichtigen Stabilisierungsansätzen hat US-Präsident Donald Trump mit neuen Zollaussagen die Wall Street am Dienstag erneut belastet. Zwar fiel der Abgabedruck recht verhalten aus, gleichwohl schlossen die Indizes in der Nähe ihrer Tagestiefs. Hatte die Verlängerung der Frist zur Einführung von US-Importzöllen die Kurse anfänglich noch stabilisiert, verschreckte Trump Anleger mit der Drohung auf Wiedereinführung der reziproken Zölle für die EU. Er sei nur noch wenige Tage davon entfernt, dem 27-Nationen-Block einen Brief zu schicken, um über die Höhe der US-Importzölle ab dem neuen Fristende am 1. August zu informieren, sagte Trump während einer Kabinettssitzung. Er betonte, dass er immer noch mit den Unterhändlern der EU spreche, er sei aber mit der europäischen Politik gegenüber US-Technologie-Unternehmen unzufrieden.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,4 Prozent auf 44.241 Punkte, der S&P-500 büßte 0,1 Prozent ein und der Nasdaq-Composite stagnierte. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.688 (Montag: 545) Kursgewinner gezählt, denen 1.073 (2.240) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 67 (44) Titel. Neben der unverhohlenen Drohung gegenüber der EU kündigte Trump Zölle von 50 Prozent auf Kupfer an. Damit nicht genug, die USA werden zudem bald Zölle von bis zu 200 Prozent auf Pharmazeutika erheben. "Was der Markt macht, ist anzunehmen, dass, weil bisher nichts Schlimmes passiert ist, auch nichts Schlimmes passieren wird", versuchte Analyst Tom Essaye von Sevens Report zu beruhigen. Doch Anleger folgten ihm nur bedingt, denn nach den aktuellen Trump-Aussagen fielen die Indizes - zumal Peking derweil ankündigte, Maßnahmen gegen Länder zu ergreifen, die Abkommen mit den USA auf Kosten Chinas schlössen.
Renditen ziehen weiter an
Am Rentenmarkt legte die Zehnjahresrendite um 2 Basispunkte auf 4,41 Prozent zu. Die fallenden Notierungen erklärten Händler mit der Fristverlängerung im Zollstreit. Andere Stimmen brachten die steigenden Renditen mit der anrollenden Zollwelle und der damit steigenden Inflation in Verbindung. Eine eher mäßig verlaufene Auktion dreijähriger Schuldtitel im Volumen von 58 Milliarden Dollar setzte kaum Impulse. Die erneut gestiegenen Marktzinsen stützten weiter den Dollar - der Dollar-Index gewann 0,1 Prozent.
Die Ölpreise zogen leicht an. Der Ölmarkt werde in naher Zukunft wohl weniger von geopolitischen Spannungen bewegt werden, prognostizierte ein Marktteilnehmer. Stattdessen dürften Fundamentaldaten wieder mehr Beachtung finden. Die Verschiebung der US-Zollfristen könnte das Augenmerk auf eine verbesserte Nachfragesituation lenken und zur Unterstützung der Preise beigetragen, hieß es im Handel. "Benzin ist in den letzten Tagen wieder zum Leben erwacht und zieht deutlicher an als Rohöl und führt den Anstieg an", urteilte Analyst Robert Yawger von Mizuho.
Anziehende Marktzinsen und Dollar-Kurse drückten indes den Goldpreis um 1,0 Prozent. Die Kupferpreise schossen mit den neuen Zöllen um über 10 Prozent nach oben - in Dollar denominiert erreichte das Metall am Terminmarkt Rekordstände.
Unter den Einzelwerten machten Tesla einen Teil ihrer Vortagesverluste wett. Die Titel lagen 1,3 Prozent im Plus. Die politischen Ambitionen von CEO Elon Musk und die ablehnende Haltung von Trump hatten am Vortag zu einem Ausverkauf der Aktie geführt. Unter den Kupfertiteln legten Freeport-McMoRan und Southern Copper um 2,6 bzw. 1,4 Prozent zu. Im Pharmasektor kletterten Pfizer, Eli Lilly und AbbVie um bis zu 1,5 Prozent.
Aktien des Sektors Erneuerbare Energien standen unter Druck, nachdem das Weiße Haus angekündigt hatte, die Steuervorteile für sauberen Strom schneller als erwartet abzuschaffen. First Solar schlossen 6,5 Prozent im Minus. Sunrun verbilligten sich um 11,8 Prozent und Enphase um 3,6 Prozent. Bank of America ermäßigten sich nach einem Abstufung durch HSBC um 3,1 Prozent. Trotz einer Gewinnwarnung stiegen Exxon Mobil um 2,8 Prozent. Die Zweitquartalszahlen des Ölkonzerns werden von niedrigeren Gas- und Ölpreisen belastet sein. Doch dies kam für Anleger nicht überraschend. Amazon verbilligten sich um 1,9 Prozent, Experten sprachen von einem schwachen Auftakt des "Prime Days" des Einzelhändlers.
Datadog sanken um 4,2 Prozent nach einer Abstufung durch Guggenheim. Merit Medical Systems zogen um 4,6 Prozent nach einem Ausblick über den Erwartungen an.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.240,76 -0,4% -165,60 +4,4% S&P-500 6.225,52 -0,1% -4,46 +5,9% NASDAQ Comp 20.418,46 +0,0% 5,95 +5,7% NASDAQ 100 22.702,25 +0,1% 16,68 +8,0% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:29 Uhr % YTD EUR/USD 1,1723 +0,1% 1,1710 1,1763 +13,4% EUR/JPY 171,88 +0,5% 170,98 170,39 +5,3% EUR/CHF 0,9332 -0,1% 0,9346 0,9353 -0,4% EUR/GBP 0,8625 +0,2% 0,8606 0,8614 +4,1% USD/JPY 146,62 +0,4% 146,02 144,84 -7,1% GBP/USD 1,3592 -0,1% 1,3605 1,3656 +8,7% USD/CNY 7,1592 -0,0% 7,1597 7,1564 -0,7% USD/CNH 7,1812 +0,0% 7,1792 7,1686 -2,1% AUS/USD 0,6527 +0,6% 0,6491 0,6571 +4,9% Bitcoin/USD 108.783,95 +0,6% 108.183,55 109.625,10 +14,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 68,49 67,93 +0,8% 0,56 -5,3% Brent/ICE 70,23 69,58 +0,9% 0,65 -6,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.302,78 3.336,48 -1,0% -33,70 +27,1% Silber 31,26 31,41 -0,5% -0,15 +12,6% Platin 1.168,66 1.174,11 -0,5% -5,45 +34,0% Kupfer 5,50 4,98 +10,4% 0,52 +24,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
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