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12:24 Uhr, 11.02.2014

Abenomics vor einer Bewährungsprobe - Abwertung des Yens geht 2014 weiter

Langfristig kann der Erfolg von Abenomics nach Ansicht von Ursina Kubli, Ökonomin bei der Bank J. Safra Sarasin, nicht alleine auf monetären Impulsen der japanischen Zentralbank beruhen. Spätestens wenn der Basiseffekt des schwächeren Yens wegfalle, sei Japan auf Strukturreformen angewiesen.

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  • USD/JPY
    ISIN: XC0009659910Kopiert
    Kursstand: 102,4000 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Basel (BoerseGo.de) - Der Richtungswechsel der japanischen Wirtschaftspolitik ist bislang eine große Erfolgsgeschichte. Der Yen hat sich seit der Ankündigung von ‚Abenomics‘ Ende 2012 um rund 25 Prozent abgeschwächt, der Konjunkturausblick wurde freundlicher und die Inflationsraten sind nach jahrelanger Deflation wieder in den positiven Bereich gestiegen. Die im April 2014 angesetzte Erhöhung der Mehrwertsteuer von fünf auf acht stellt eine Herausforderung für die japanische Regierung dar. Eine kurzfristige Eintrübung der Konjunktur könnte das Vertrauen in den Erfolg von Abenomics ins Wanken bringen. Im Zuge der Euphorie bezüglich Japan haben die Finanzmarktteilnehmer massive Yen-Short-Positionen aufgebaut. Verliert Abenomics kurzfristig das Vertrauen der Finanzmärkte könnten entsprechende Yen-Käufe zu einer Aufwertung der japanischen Valuta führen. Kurzfristig ist daher beim USD/JPY-Wechselkurs Vorsicht geboten, wie Ursina Kubli, Ökonomin bei der Bank J. Safra Sarasin in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Damit es zu keiner Ausverkaufsstimmung des USD/JPY-Wechselkurses komme und das Momentum von Abenomics ins Negative drehe, werde die japanische Zentralbank (BoJ) rechtzeitig weitere geldpolitische Massnahmen einleiten. Damit stehe die Geldpolitik der japanischen Zentralbank in starkem Kontrast zur US-Geldpolitik, welche im Dezember Tapering angekündigt hatte. Die unterschiedliche Ausgestaltung der Geldpolitik dürfte dem USD/JPY-Wechselkurs im 2014 zu Gute kommen, heißt es weiter. Die Bank J. Safra Sarasin erwartet einen Anstieg des USD/JPY-Wechselkurses auf ein Niveau von 108 bis Jahresende.

„Langfristig kann der Erfolg von Abenomics jedoch nicht alleine auf monetären Impulsen der japanischen Zentralbank beruhen. Diese dienen lediglich als Initialzündung. Spätestens wenn der Basiseffekt des schwächeren Yens wegfällt, ist Japan auf Strukturreformen angewiesen. Die japanische Regierung konzentriert sich auf diesen sogenannt dritten Pfeil ihrer Wirtschaftspolitik und hat diverse Maßnahmen eingeleitet. Einerseits versucht Abe die Partizipationsrate von Frauen zu steigern um den Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung zu erhöhen. Zudem werden Verhandlungen über Freihandelsabkommen mit der EU sowie der Transpazifischen Partnerschaft (TPP) geführt. Wichtige politische Diskussionen wurden jedoch bislang noch nicht angerissen. Die strengen Immigrationsvorschriften müssen gelockert werden und die Deregulierung und Öffnung einiger geschützter Dienstleistungssektoren vorangetrieben werden. So lange sich in diesen Punkten keine Fortschritte zeigen, besteht die Gefahr, dass Japan in ihr übliches Verhaltensmuster zurückfällt. Im Krisenmodus werden mutige Lösungsansätze geschaffen, welche dann zu wenig konsequent durchgeführt werden sobald sich die Lage entspannt. Shinzo Abe ist auf dem richtigen Weg zur Bewältigung der Deflation, darf sich jedoch nicht auf den bisherigen Erfolgen ausruhen“, so Kubli.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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