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08:15 Uhr, 23.02.2010

Aareal Bank schneidet 2009 besser ab als erwartet

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Wiesbaden (BoerseGo.de) - Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank hat im vierten Quartal 2009 einen unerwartet hohen Gewinn erzielt. Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter habe sich auf 14,0 Millionen Euro (2008: 3,0 Millionen Euro) verbessert, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Analysten hatten im Mittel nur mit gut 4 Millionen Euro gerechnet.

Im gesamten Geschäftsjahr 2009 betrug der Jahresüberschuss wie im Vorjahr 49 Millionen Euro. Nach Abzug der Netto-Verzinsung der SoFFin-Einlage (26 Millionen Euro unter Berücksichtigung der Steuereffekte) verbleibt ein Konzerngewinn in Höhe von 23 Millionen Euro. Das Konzernbetriebsergebnis lag bei 86 Millionen Euro (2008: 110 Millionen Euro). Der Zinsüberschuss im Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr 2009 lag bei 459 Millionen Euro (2008: 495 Millionen Euro). Einem Anstieg der Margen aus dem Kreditgeschäft standen niedrige Renditen aus einer komfortablen Liquiditätsreserve gegenüber. Die ausgewiesene Risikovorsorge beläuft sich, wie prognostiziert, auf 150 Millionen Euro (2008: 80 Millionen Euro). Im Provisionsergebnis in Höhe von 133 Millionen Euro (2008: 149 Millionen Euro) schlagen sich unter anderem die laufenden Kosten für den durch den SoFFin gewährten Garantierahmen in Höhe von 17 Millionen Euro nieder. Das Handelsergebnis in Höhe von 44 Millionen Euro (2008: minus 31 Millionen Euro) resultiert im Wesentlichen aus der Bewertung von im Handelsbestand auszuweisenden Finanzinstrumenten. Hierbei handelt es sich insbesondere um Werterholungen bei bonitätsbezogenen Derivaten.

In Anbetracht des soliden Abschneidens im bisherigen Verlauf der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise und der guten Kapitalausstattung plant die Aareal Bank, bereits bis Jahresanfang 2011 mit der Rückführung der Stillen Einlage des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) zu beginnen. Über die Höhe der ersten Rückzahlungstranche soll zu gegebener Zeit entschieden werden. Die Aareal Bank geht ferner davon aus, dass sie im laufenden Jahr keinen Gebrauch von dem verbliebenen Garantierahmen des SoFFin für unbesicherte Emissionen in Höhe von 2 Milliarden Euro machen wird.

Für das laufende Geschäftsjahr geht die Aareal Bank Gruppe insgesamt von einer leichten Verbesserung der Geschäftsentwicklung aus – obwohl das Umfeld für gewerbliche Immobilienfinanzierungen ebenso herausfordernd bleiben dürfte wie im Jahr 2009. Der Vorstand erwartet vor dem Hintergrund eines leicht bis moderat steigenden Zinsniveaus eine Erhöhung des Zinsüberschusses im Konzern auf 460 bis 480 Millionen Euro. Grund seien höhere Margen im Kreditgeschäft sowie geringere Belastungen aus der Liquiditätsreserve. Die Risikovorsorge wird in einer Bandbreite von 117 bis 165 Millionen Euro erwartet. Wie im Vorjahr könne aber auch in 2010 eine zusätzliche Kreditrisikovorsorge für unerwartete Verluste nicht ausgeschlossen werden. Für den Provisionsüberschuss erwartet die Aareal Bank Gruppe gegenüber dem Vorjahr einen moderaten Anstieg. Aus heutiger Sicht sieht die Aareal Bank gute Chancen für eine Steigerung des Betriebsergebnisses im Gesamtjahr 2010.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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