Analyse
11:32 Uhr, 08.06.2018

40% Potenzial bei diesem NEBENWERT

Der besprochene Smallcap gilt unter Nebenwerteliebhabern schon fast als dauerhafter Turnaround-Kandidat. Das Management hat die Erwartungen in den vergangenen Jahren nicht immer erfüllen können. Die jüngsten Quartalszahlen lassen aber hoffen. Platzt 2018 endlich der Knoten?

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  • DEAG Deutsche Entertainment AG
    Kursstand: 3,420 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DEAG Deutsche Entertainment AG - Kurs: 3,420 € (XETRA)

Bei manchen Smallcaps winken selbst eingefleischte Nebenwertefans ab nach dem Motto "oftmals versucht, meistens nach hinten losgegangen". Auch bei dieser Aktie kann man nicht abstreiten, dass in der Vergangenheit einiges schief lief. Das Management scheint nun aber die richtigen Schritte unternommen zu haben. Das Ergebnis des 1. Quartals kann sich sehen lassen, die Aktie springt wieder nach oben. Aus technischer Sicht winkt sogar der Abschluss einer großen Bodenbildung.

Wird gerade das 40. Jahr des Firmenbestehens das Comeback-Jahr der DEAG? Die Deutsche Entertainment AG, ein bekannter Konzertveranstalter, hat eine schwierige Zeit hinter sich. Mit dem Festival-Projekt "Der Ring - Grüne Hölle Rock", das als Konkurrenzveranstaltung von "Rock am Ring" geplant war, hatte man sich 2015 übernommen. Die Folge: Im Geschäftsjahr 2015 fiel ein Nettoverlust von 21,4 Mio. EUR an. Auch 2016 leif mit einem operativen Gewinn von 500.000 EUR mager.

Peter Schwenkow, Gründer und Vorstandschef von DEAG, hat das Unternehmen daraufhin konsolidiert und breiter aufgestellt. Eine Konzertagentur und die Jahrhunderthalle in Frankfurt-Höchst wurden verkauft, DEAG konzentriert sich nun auf kleinere Festivals und beispielsweise die Vermarktung von Klassikstars wie Anna Netrebko, Rolando Villazón, Lang Lang oder David Garrett. In Großbritannien läuft es sehr gut. Hinter Live Nation belegt DEAG dort den 2. Platz. Allen voran Popstar Ed Sheeran füllt die Kassen. Eigene Veranstatlungen wie "Disney on Ice" sind ebenfalls erfolgreich.

Guter Start ins Jahr 2018

Im 1. Quartal, traditionell das schwächste, legten Umsatz und Gewinn verglichen mit dem Vorjahr deutlich zu. Die Erlöse kletterten von 19,3 auf 27,0 Mio. EUR, das EBIT stieg von 237.000 auf 340.000 EUR. "Alle Bereiche tragen zur positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung bei und sind profitabel", so Vorstandschef Schwenkow. Schwenkow stellt für das Gesamtjahr einen Umsatzanstieg um 20 % und ein Ergebniswachstum von über 40 % in Aussicht. Das Hauptgeschäft macht DEAG traditionell im 4. Quartal. Analysten rechnen derzeit mit einem Umsatzplus auf 205,2 Mio. EUR und einem Ergebnis je Aktie von 0,17 EUR. 2019 könnten diese Zahlen weiter auf 223,5 Mio. EUR beim Umsatz und 0,27 EUR beim Gewinn je Aktie klettern. Demnach ergeben sich KGVs von 20 und 13. Analyst Pierre Gröning von Hauck & Aufhäuser vergibt ein Buy-Rating für die DEAG-Aktie mit einem Kursziel von 5 EUR. An eine weiterhin gute operative Entwicklung scheint auch der in der Nebenwerteszene bekannte Investor Christian Angermayer zu glauben. Wie in dieser Woche bekannt wurde, hat er seinen Anteil am Unternehmen von 6,7 % auf 11,4 % ausgebaut.

Große Bodenbildung vor Abschluss

Bewertet man die Aktie aus technischer Sicht, so ist es erst einmal positiv zu werten, dass der Abverkauf im 1. Quartal oberhalb des Mehrjahrestiefs bei 2,10 EUR gestoppt wurde. Seither läuft eine starke Aufwärtswelle, die nun um 3,50 EUR auf den EMA200 Woche und das Zwischenhoch aus dem Jahr 2017 als Widerstände trifft. Daher sollten Anleger das Kursgeschehen genau beobachten. Etabliert sich die Aktie über 3,50 EUR, lässt sich mittel- bis langfristig deutliches Aufwärtspotenzial in den Kursbereich 4,75 bis 4,85 EUR ableiten. Die Alternative wäre ein Abpraller in den kommenden Tagen und Wochen und ein Rücklauf auf das Unterstützungsniveau bei 3,00 EUR. Von dort aus könnte der Smallcap die nächste Aufwärtswelle starten.

Fazit: Das 1. Quartal bei DEAG macht Lust auf mehr. Sollte sich der operative Turnaround weiter dermaßen dynamisch fortsetzen, steht die Aktie vor einer Neubewertung. Erzielt das Unternehmen tatsächlich über 11 Mio. EUR EBIT im Jahr 2019, wie von Analysten erwartet, käme es bei dieser Kennzahl an den Mehrjahreshöchststand aus dem Jahr 2001 von 12 Mio. EUR heran. Die 10-Mio-EUR-EBIT-Marke wurde seither operativ nicht mehr überschritten. Über 3,50 EUR nimmt das Szenario eines Abschlusses eine großen Bodenbildung bei der Aktie auch aus technischer Sicht Form an.

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Jahr 2017 2018e* 2019e*
Umsatz in Mio. EUR 159,80 205,20 223,50
Ergebnis je Aktie in EUR 0,04 0,17 0,27
KGV 85 20 13
Dividende je Aktie in EUR - - -
Dividendenrendite - - -
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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