Kommentar
21:08 Uhr, 02.07.2018

30 Jahre DAX: Die Erfolgsformel der Performance

Der Dax feiert in diesen Tagen seinen Geburtstag. Er wird 30. Das reicht, um ein ausführliches Fazit zu ziehen und eine klare Erfolgsformel zu erkennen.

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In 30 Jahren hat sich viel getan. Der Dax startete Ende der 80er Jahre bei 1.000 Punkten. Heute steht er bei ca. 12.000 Punkten. Das ist eine ziemlich ansehnliche Performance. Aufs Jahr gerechnet wurden Anlegern durchschnittlich über 8 % pro Jahr an Rendite geboten. Ein Sparbuch kann da nicht mithalten.

Die gute Performance im internationalen Vergleich hat einen leicht auszumachenden Grund. Zunächst lohnt aber ein Vergleich mit anderen Indizes. Seit dem Hoch im Jahr 2000 konnte sich der Dax immerhin um 60 % nach oben bewegen. Das klingt nicht nach einer Sensation, ist aber im Vergleich richtig gut.

Das französische Gegenstück, der CAC40, weist im gleichen Zeitraum ein Minus von 15 % aus. Der spanische IBEX ist sogar noch ein wenig schlechter verlaufen. Der italienische Leitindex bringt es sogar auf ein Minus von 50 %.

Viele Indizes sind schlechter gelaufen als der Dax. Nur die US-Indizes können mithalten. Das hat einen Grund. Bei der Berechnung des Dax werden Dividenden berücksichtigt. Es wird so getan, als ob diese immer reinvestiert würden. Das ist bei den anderen Indizes nicht der Fall. Es sind Kursindizes, die Dividenden nicht berücksichtigen.

Die Outperformance des Dax ist daher auf Dividenden zurückzuführen. Als Kursindex bietet der Dax wenig Rendite. Seit dem Jahr 2000 hat sich unterm Strich nichts getan. Der Dax Kursindex, der mit anderen Indizes vergleichbar ist, schneidet also nicht wesentlich besser ab als internationale Vergleichswerte.

Das gilt praktisch seit jeher. Die Grafik zeigt den Dax und den Dax Kursindex in seiner heutigen Form seit Einführung. Werte in den Jahren zuvor sind Rückrechnungen. Es lassen sich so fast 150 Jahre Kurshistorie für deutsche Aktien erstellen und das Bild bleibt über jeden Zeithorizont ähnlich. Als Kursindex kommt der Dax kaum vom Fleck.

Zum Stillstand haben natürlich auch die zwei Weltkriege beigetragen. Sie waren jeweils ein Reset und führten praktisch zu einem Totalverlust für Anleger. Der Dax als Performanceindex (mit Dividenden) konnte die Verluste schneller ausgleichen. Es zeigt wie stark der Zinseszinseffekt für Anleger arbeitet.

Auch in Zukunft sind bei den Kursen kaum Wunderwerke zu erwarten. Für Anleger bleibt der Performanceindex fast die einzige Wahl, um mit deutschen Aktien langfristig und ohne großen Aufwand Geld zu verdienen. Die Reinvestition der Dividenden wirkt wie ein Zinseszinseffekt und hilft selbst bei stagnierenden Kursen am Ende eine positive Rendite zu erzielen. Dank dieses Effekts sollte der Dax auch mit nur geringen Kurssteigerungen in 30 Jahren bei ca. 40.000 Punkten stehen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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