2018er-Finanzlandschaft nimmt Kontur an
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- CAC 40Kursstand: 5.448,87 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (GodmodeTrader.de) - In dieser Woche schlug das „Global Warming“, mit dem uns das Wirtschaftswachstum in letzter Zeit erfreute, in ein „Global Warning“ bei den Zinsen um. In ihren Stellungnahmen und Ankündigungen haben Notenbanken innerhalb einer Woche gleich zweimal verbal das Ende ihrer lockeren Geldpolitik eingeleitet, wie Igor de Maack, Fondsmanager und Sprecher von DNCA, einer Tochtergesellschaft von Natixis Investment Managers, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Zunächst sei es die Bank of Japan gewesen, die eingeräumt habe, ihre Anleihekäufe am langen Ende der Zinskurve einstellen zu wollen. Dies habe den Yen prompt aufwerten lassen und möglicherweise zugleich das Ende der ‚Eiszeit‘ ausgelöst, in der Anleihen im Land der aufgehenden Sonne nun schon lange gefangen seien. Kurz darauf habe die EZB verlauten lassen, dass sie aufgrund der unleugbaren wirtschaftlichen Aufhellung eine Änderung ihres Leitzinsausblicks ins Auge fasse. Auch hier habe der Euro mit einer Aufwertung gegenüber dem Dollar reagiert. Nachdem das Zinsniveau lange Zeit von der wirtschaftlichen Realität abgekoppelt gewesen sei, müsse nun eine Anpassung erfolgen, heißt es weiter.
„In den Vereinigten Staaten erreichen die Zinsen auf Papiere mit zweijähriger Laufzeit bereits in etwa die Nettorendite auf Aktien des S&P 500, während in Europa die Nettorendite des DJ Stoxx 600 bei 3,4 Prozent liegt, zweijährige Bundesanleihen jedoch ein Verlustgeschäft sind. Diese Schwäche bei den Anleiherenditen wird von Emittenten als Chance gesehen, von dieser Ausnahmesituation zu profitieren. So haben jüngst zwei Konzerne des Energiesektors Anleihen mit rekordverdächtig niedrigen Zinsen begeben. Engie stellte mit einer unbefristeten Hybridanleihe, die der französische Versorgungsriese mit mickrigen 1,5 Prozent verzinst, denn auch den Weltrekord auf“, so de Maack.
Kurz darauf habe die italienische Enel eine grüne Anleihe („Green Bond“) mit einem Kupon von 1,23 Prozent bei einer achtjährigen Laufzeit aufgelegt. Diese Vergütungsniveaus seien umso verblüffender, als die beiden Aktien über ihre Dividende eine durchschnittliche Nettorendite von rund fünf Prozent abwürfen, heißt es weiter. „Die für 2018 zu erwartende Finanzlandschaft nimmt also allmählich Kontur an. Falls das Wachstum weiter an Fahrt gewinnt (und die Inflation anzieht), müssen auch die Anleiherenditen steigen“, so de Maack.
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