2017 - die Rückkehr des aktiven Investierens?
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Wer einen Index ETF kauft, kann den Markt nicht schlagen!
Schließlich bildet dieser den Markt ab. Den meisten Anlegern ist aber genau das wichtig: den Markt schlagen. Das führt dazu, dass viele Anleger ihr Geld selbst aktiv verwalten oder verwalten lassen. Das Ergebnis: eine Underperformance.
Es ist ein Fakt: Wer sich selbst an aktives Trading wagt, verliert häufig Geld. Diejenigen, die noch auf die guten alten Fonds vertrauen und andere für sich investieren lassen, fahren oftmals nicht besser. In den letzten Jahren haben 9 von 10 Fonds weniger Rendite abgeworfen als der jeweilige Leitindex.
Die Underperformance von Fonds hat viele Gründe
Einerseits gelingt es den meisten Fondsmanagern tatsächlich einfach nicht, langfristig den Markt zu schlagen. Andererseits sind mit Fonds hohe Kosten verbunden. Wer einmalige Kosten von 5 % und laufende Kosten von 1-2 % pro Jahr hat, braucht eine extrem stattliche Überrendite, um über dem Marktdurchschnitt zu liegen. Das ist auf Dauer unrealistisch.
Nun wird für 2017 aber (wieder einmal) ein Markt für aktive Manager ausgerufen. Das hat einen guten Grund. Aktives Management ist vor allem dann schwierig, wenn alles im Gleichschritt läuft. Wie soll man einen Markt outperformen, wenn alle Einzelwerte eine ähnliche Performance ausweisen? Das geht nicht.
Je individueller sich Einzelwerte verhalten, desto besser funktioniert aktives Management
Kann man die richtigen Einzelwerte erwischen, ist eine stattliche Outperformance möglich. Zu Jahreswechsel deutet sich nun genau eine solche Situation an: es scheint so, als ob Einzelwerte viel weniger im Gleichschritt verlaufen würden als in den vergangenen Jahren.
Das kann man messen. Gemessen wird es durch den S&P 500 Korrelationsindex. Je höher der Indexwert, desto mehr sind Einzelwerte gleichgeschaltet. Das war z.B. 2008/09 der Fall. Grafik 1 zeigt den Korrelationsindex, der in dieser Zeit extrem hohe Werte annahm. Auch 2011, als es zum Sommercrash kam, war die Korrelation hoch.
Vergleicht man den Korrelationsindex mit der Volatilität (VIX), dann stellt man erstaunt fest, dass Korrelation und Volatilität parallel verlaufen. Das bedeutet, dass die Korrelation immer dann besonders hoch ist, wenn die Volatilität hoch ist. Diese wiederum ist besonders hoch, wenn es mit den Kursen bergab geht.
Dieser Zusammenhang (hohe Volatilität und fallende Kurse) wird in Grafik 2 gezeigt. Die Gleichschaltung der Einzelwerte bei fallenden Kursen ist nachvollziehbar. Kommt Panik unter Anlegern auf und wollen diese verkaufen, dann verkaufen sie auch, vollkommen undifferenziert. Es geht einfach nur darum das Depot leerzuräumen. Es wird verkauft, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die Korrelation zwischen den Einzelwerten ist hoch.
Steigen die Kurse hingegen, sind Anleger sehr viel differenzierter. Sie kaufen nicht blind alles und sofort. Einzelwerte bewegen sich nicht mehr so sehr im Gleichschritt. Der eine Anleger meint, dass IBM gut laufen wird und kauft heute. Ein anderer Anleger nimmt hingegen Gewinne bei IBM mit und kauft stattdessen Apple Aktien usw. Es herrscht ein sehr viel größeres Spektrum an Handlungsalternativen. Im Crash wollen alle das gleiche: verkaufen, einfach nur verkaufen.
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Die aktuell stark fallende Korrelation bedeutet also nicht, dass man mit aktivem Management nun eine Outperformance erzielen kann. Die niedrige Korrelation sagt eigentlich nur aus, dass die Kurse steigen. Mehr nicht. Als die Korrelation übrigens zuletzt so niedrig war wie jetzt (Sommer 2008), kam es kurz darauf zur Trendwende.
Die niedrige Korrelation kann die Ruhe vor dem Sturm sein. Diese Ruhe muss nicht gleich morgen vorbei sein. Sie kann monatelang anhalten. Geringe Korrelation und niedrige Volatilität bedeuten nicht automatisch, dass es innerhalb kurzer Zeit zu einem nennenswerten Rücksetzer kommen muss.
Clemens Schmale
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