2015: Gute Aussichten für ausgewogene Portfolios
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Paris (BoerseGo.de) - Da das weltweite Wirtschaftswachstum leicht anzieht, dürfte 2015 auch die Eurozone endlich Fahrt aufnehmen. Wir sind deshalb optimistisch, weil zum ersten Mal drei Faktoren aufeinandertreffen: Der Ölpreis fällt, der Euro sinkt und die EZB betreibt eine äußerst lockere Geldpolitik. Die im weltweiten Vergleich gute europäische Konjunktur erzeugt ein Umfeld, das den riskanteren Anlageformen zugutekommt, nachdem überzogener Optimismus die Märkte monatelang belastet hatte. Geopolitische und ökonomische Risiken dämpfen diesen Optimismus allerdings: Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine wächst sich zu einer russischen Finanzkrise aus und der aktuelle umgekehrte Ölpreisschock könnte manche Volkswirtschaft destabilisieren, die zu stark vom Öl abhängt, wie Jean-Charles Mériaux, Chief Investment Officer bei DNCA Finance, in einem Ausblick auf 2015 schreibt.
„Angesichts dessen ziehen wir Aktien Anleihen vor. Obwohl sich der Markt einig war, dass die Zinsen zuerst in den Vereinigten Staaten und dann auch in Europa wieder steigen würden, sanken sie 2014 weiter – und zwar so tief wie noch nie. Diese Situation nährt Deflationsbefürchtungen und verleitet dazu, Anleihen überzugewichten, obwohl Anleger nicht mehr für die Risiken entschädigt werden, die mit Anleihen einhergehen. Wir setzen allerdings auf die gegenteilige Strategie und auf ausgewählte Aktien, insbesondere aus der Eurozone. Sie könnten im Jahr 2015 positiv überraschen, während der hoch bewertete amerikanische Markt damit zurechtkommen muss, dass die Fed ihre Währungspolitik wieder normalisiert und sich die Schwellenländermärkte uneinheitlich entwickeln“, so Mériaux.
Die derzeit angemessen bewerteten Aktien der Eurozone würden vom günstigeren konjunkturellen Umfeld profitieren. Er bevorzuge insbesondere französische Aktien, weil sie von internationalen Anlegern noch weitgehend vernachlässigt würden. Sie dürften nicht nur von der besseren Gesamtsituation profitieren, sondern auch von ihren steigenden Margen durch die Umsetzung des Wettbewerbspakts. Unternehmen, die im Inland aktiv seien, würden davon stärker begünstigt als international ausgerichtete Unternehmen. Im Gegenzug komme der steigende Dollar allen Titeln zugute, die überwiegend mit dieser Währung zu tun hätten“, heißt es weiter.
„Ist ein Portfolio ausgewogen, können Aktien und Anleihen jederzeit im Verhältnis 50:50 gewichtet werden, wenn man die Risikoprofile der Teilfonds entsprechend ändert. Angesichts der derzeitigen Situation auf der Zinsseite ist es wenig sinnvoll, die Rendite durch eine Verlängerung der Laufzeiten von Anleihepositionen oder durch Titel geringerer Bonität steigern zu wollen. Wer hingegen das Risiko im Anleihebereich senkt, kann sich volatileren Aktien zuwenden. Die europäischen Börsen scheinen derzeit zwar fair bewertet, Bluechips sind allerdings nach wie vor teuer. Mittelgroße oder mittelmäßige Werte sind hingegen wirklich preiswert. Daher bieten sie derzeit die besten Chancen, einem im Rahmen einer umfassenden Vermögensverwaltung ausgewogenen Portfolio zu dynamischeren Renditen zu verhelfen. Dies sollten Anleger 2015 berücksichtigen“, so Mériaux.
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