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11:45 Uhr, 12.01.2012

2012: Suche nach Rendite und Kapitalerhalt bleiben beherrschende Anlagethemen

Zürich (BoerseGo.de) - Die Auswirkungen der gegenwärtigen wirtschaftlichen und politischen Lage auf die Finanzmärkte sind mehr als ungewiss und das Umfeld bleibt widrig. Dies befürchten die Investmentexperten von Swiss & Global in ihrem aktuellen Anlageausblick. „2011 sahen sich die Anleger mit einem nicht enden wollenden Fluss schlechter Nachrichten konfrontiert, der eine große Verunsicherung über die künftigen wirtschaftlichen Entwicklungen auslöste. Dies führte zu einer Rally in Staatsanleihen von Ländern, die als sichere Häfen angesehen werden. Risikoreichere Anlageklassen waren hingegen heftigen Kursausschlägen ausgesetzt, was für viele Marktteilnehmer zu enttäuschenden Anlageergebnissen führte“, schreibt Stefan Angele, Head of Investment Manager bei Swiss & Global.

Auch die derzeitigen Probleme – strukturelle Ungleichgewichte, übermäßige Verschuldung und Abschwächung der Wachstumsdynamik – können sich laut dem Experten nicht von heute auf morgen in Wohlgefallen auflösen. Allerdings sei vieles bereits in den Finanzmärkten eingepreist. Bleibe also die alles entscheidende Frage, ob sich die fundamentalen Bedingungen und die Marktstimmung nun verbessern oder weiter verschlechtern werden, so der Manager. „Unser Basisszenario für 2012 sieht eine weitere Abschwächung der Dynamik des Weltwirtschaftswachstums, zumindest in der ersten Jahreshälfte. Wir denken jedoch, dass eine weltweite Rezession vermieden werden kann. Das konjunkturelle Umfeld in den USA scheint recht robust, und die Fed verfolgt eine aggressive Reflationspolitik. Von einer Rezession bedroht sind vor allem Europa und hier insbesondere einige hochverschuldete Volkswirtschaften der Eurozone sowie die Schweiz, die vom überbewerteten Schweizer Franken wird“.

Zudem könne angesichts der schwächeren Wachstumstendenzen davon ausgegangen werden, dass das Risiko einer Deflation in Europa und Japan anhalten wird. „Die Europäischen Zentralbanken haben ihre Maßnahmen zur Normalisierung der Zinssätze bereits wieder rückgängig gemacht und dürften ihre Zinsen 2012 weiter senken. Die Stagnation in den westlichen Ländern wird auch die exportabhängigen Schwellenländer belasten und allfällige Abkopplungs-Phantasien teilweise enttäuschen. Dennoch werden die Schwellenländer auch in Zukunft die Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft bleiben, was in erster Linie strukturellen Faktoren wie der günstigen Demographie, dem schnellen Voranschreiten der Industrialisierung und der Urbanisierung zu verdanken ist“, so die Einschätzung von Angele.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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