Wissensartikel
16:08 Uhr, 08.10.2013

Wie tickt der Forex-Markt?

Der Forex-Markt gehört zu den liquidesten Märkten und erfreut sich deshalb bei Devisentradern außerordentlicher Beliebtheit. Welche Vorteile bietet der Handel am Markt? Welche Risiken sollten Anleger im Blick haben?

Den Forex-Markt zählen viele Investoren zu den attraktivsten Märkten weltweit. Beim Forex Handel (das Akronym FOREX leitet sich aus den Wörtern „Foreign Exchange Market“ ab, was übersetzt „Devisenmarkt“ bedeutet) spekulieren Anleger auf den Wechselkurs zwischen zwei verschiedenen Währungen. Die Anleger kaufen und verkaufen die Währungen, um bei Kursänderungen Gewinne zu erzielen. Der Forex-Handel läuft dabei über den sogenannten Interbanken-Markt ab – ein weltweit miteinander verbundenes Netz von Banken, institutionellen Investoren, Forex-Brokern und weiteren Marktteilnehmern. Hauptzentren des Handels liegen in allen Zeitzonen, zum Beispiel in Sydney, Tokio, London, Frankfurt und New York.

Der Forex-Markt ist auch deshalb so attraktiv, weil er rund um die Uhr geöffnet ist. Zu den häufigsten Währungen, die hier gehandelt werden, gehören der US-Dollar, gefolgt vom Schweizer Franken und dem Britischen Pfund. Weil das gehandelte Volumen dabei sehr hoch ist – es liegt bei einem Tagesumsatz von mehr als vier Billionen US-Dollar – ist der Forex Markt der weltweit größte Handelsplatz für Devisengeschäfte.

Die Umsätze am Forex-Markt haben in den vergangenen Jahren kräftig zugelegt: Weil viele Privatanleger aufgrund hoher finanzieller Verluste ihr Vertrauen in die klassischen Wertanlagen wie Fonds und zum Teil auch Aktien verloren haben, rückt der Devisenhandel verstärkt ins Interesse.

Das Hauptziel eines jeden Anlegers ist es natürlich, das eingesetzte Kapital möglichst rasch zu vermehren. Der Forex-Markt bietet in diesem Zusammenhang den Vorteil, mit nur 1000 Euro Eigenkapital Devisen in Höhe von 100.000 Euro bewegen zu können. Dies war über viele Jahre hinweg nur den Banken vorbehalten. Bitte beachten Sie: Natürlich kann diese große Hebelwirkung auch einen möglichen Kapitalverlust verursachen.

Wie funktioniert der Hebeleffekt, der beim Forex-Trading mit dem englischen Wort Leverage bezeichnet wird? Forex-Broker ermöglichen ihren Kunden den Handel mit geliehenem Kapital. Dadurch müssen Anleger am Devisen-Markt nicht selbst hohe Summen aufbringen, um am Markt hohe Gewinne erzielen zu können. Setzen Sie beispielsweise einen US-Dollar ein, legt der Broker bei einem Hebel von 1:100 weitere 99 US-Dollar obendrauf. Beim Handeln mit Hebel sollte immer gelten: Investieren Sie nur einen kleineren Einsatz, wenn Sie einen sehr hohen Hebeleffekt handeln. Erfahrungsgemäß bleiben die meisten Trader im Bereich 10:1 bis 20:1. Wenn Sie Anfänger am Forex-Markt sind, sollten Sie stets mit kleinen Währungs-Lots beginnen und niemals das gesamte Konto in Gefahr bringen.

Die sowohl großen Chancen als auch Risiken bringen es mit sich, dass der Forex-Markt eine gründliche Beobachtung durch die Anleger erfordert. Der Devisenhandel ist damit kein Instrument für grundsolide Geldanlagen, sondern zieht vor allem risikofreudige Anleger an, die innerhalb kurzer Zeit hohe Renditen erzielen wollen.

(geschrieben von Helge Rehbein)

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