Was ist ein Squeeze-out?
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Der Begriff Squeeze-out ploppt an der Börse immer mal wieder auf. Doch nur die wenigsten wissen, was sich wirklich hinter diesem Begriff verbirgt. Erst am Montag wurde dieses Thema wieder aktuell. Denn die Firma Saxonia hat angekündigt, die Friseurkette Essanelle Hair Group mit ihrer Tochterfirma HairGroup AG zu verschmelzen und deshalb einen Squeeze-out durchführen zu wollen.
Bei Squeeze-outs sind Großaktionäre berechtigt, die übrigen Aktionäre aus dem Unternehmen zu drängen, zu pressen, also zu squeezen (englisch: to squeeze). Hierfür ist ein Stimmrechtsanteil von 95 % notwendig. Im Spezialfall einer Verschmelzung wie bei Essanelle reichen 90 % der Stimmrechte aus. Ein spezieller Grund ist hierfür nicht notwendig. Allerdings liegen diese meist auf der Hand. Vorrangig kann hier ein niedrigerer Verwaltungsaufwand genannt werden, außerdem wird auf diese Weise potenziellen Klagen von Minderheitsaktionären, die den Geschäftsbetrieb stören könnten, aus dem Weg gegangen.
Allerdings muss der Großaktionär im Gegenzug den übrigen Aktionären eine angemessene Barabfindung zahlen. Deren Höhe hat sich an den wirtschaftlichen Verhältnissen des Unternehmens im Zeitpunkt der Beschlussfassung durch die Hauptversammlung zu orientieren. So will es das Gesetz. Zur Überprüfung der Angemessenheit einer Barabfindung wird ein von einem Gericht bestellter externer Prüfer, also ein Wirtschaftsprüfer oder eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, beauftragt. Geben die Experten grünes Licht, wird die Übertragung schlussendlich auf der Hauptversammlung beschlossen. Im Falle von Essanelle wäre dies am 27. Juni der Fall.
Warum ist ein Squeeze-out für den Anleger interessant? Nun, im Beispiel der Essanelle-Aktie ist davon auszugehen, dass das Kursrisiko auf der Unterseite weitestgehend beseitigt ist. Denn Saxonia dürfte bereits im Vorfeld der Hauptversammlung im Sommer bei Kursschwäche oder auch direkt weitere Aktien von Essanelle zukaufen, was den Aktienkurs stabilisieren oder sogar weiter nach oben befördern dürfte. Zudem dürfte die zu zahlende Barabfindung mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Aufschlag auf den aktuellen Kurs beinhalten. Essanelle zahlt darüber hinaus im Juni einen Tag nach der HV voraussichtlich eine reguläre Dividende von 0,50 € je Aktie.
Es lohnt sich folglich, als Anleger auf Squeeze-outs zu achten. Gerade in Niedrigzinsphasen wie der aktuellen kann ein Investment in eine vom Squeeze-out betroffene Aktie wie Essanelle eine durchaus brauchbare Festgeldalternative darstellen.
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