Wissensartikel
16:11 Uhr, 07.10.2013

Forex-Trading: „Engmaschige Netze bringen dicke Fische“

Christian Kämmerer hat viele Märkte ausprobiert, ist aber beim Forex-Trading hängengeblieben. Im Interview begründet er seine Entscheidung.

Was macht den Reiz des Forex-Trading aus?

Seit einigen Jahren bin ich ausschließlich auf dem FX-Markt aktiv. Zuvor hatte ich mich mit sämtlichen Finanzinstrumenten – von Aktien bis Zertifikaten – ausgiebig beschäftigt. Doch seit dem Jahr 2007 zog mich der FX-Markt in seinen Bann. Die Gründe? Ich war sehr eingenommen von der Übersichtlichkeit der Paare hinsichtlich ihrer Anzahl, den hochinteressanten globalen finanzpolitischen Zusammenhängen, die die Devisenmärkte beeinflussen und natürlich auch vor allem von der Möglichkeit rund um die Uhr handeln zu können. Nicht zuletzt ist der Forex-Markt sehr liquide – Kurslücken kommen, wenn überhaupt, nur während des Wochenendes zustande. Das macht das Trading ein Stück weit berechenbarer. Darüber hinaus gibt es viele, viele weitere Punkte, die für das Forex-Trading sprechen!

Muss ein Forex-Trader den Markt ständig im Blick behalten oder eignet sich der FX-Handel auch für Anleger, die nicht ständig am Rechner sitzen wollen?

Wie lange hockt der Forex-Trader vor dem PC? Gerade jetzt, wo die Schwankungen an den Märkten so stark ausfallen, sollten Anleger aktiv die Kursentwicklung verfolgen. Je engmaschiger Sie Ihr Netz knüpfen, desto höher sind die Chancen, dass Sie dicke Fische an Land ziehen. Aber vergessen Sie nicht: Unabhängig vom Markt muss ein Trader oder Anleger zunächst eine zu ihm passende Strategie entwickeln und das Handelsfenster definieren. Ich selbst bevorzuge eine Spanne von Handelszeiten, die vom 5-Minutenchart bis zum 240-Minutenchart reicht. Selbstverständlich kann der FX-Markt auch auf höheren Zeitebenen wie z.B. auf Tagesbasis gehandelt werden.

Welche Währungspaare handeln Sie am liebsten?

Generell habe ich keine Favoriten. Es kommt vielmehr immer auf das saubere Handelssetup an. In meine Watchlist habe ich knapp über 20 der liquidesten Paare aufgenommen – von AUD/CHF bis USD/JPY. Doch bevorzuge ich gerade im kurzfristigen Handel EUR/USD aufgrund des geringen Spreads. Handelschancen bieten sich täglich – je nachdem in welchem Zeitfenster und nach welcher Strategie man eben handelt. Spannend ist jedoch ganz klar das Währungspaar EUR/USD. Unter Devisenhändlern rangiert es ganz oben. Das hängt mit der riesigen Liquidität zusammen, die neben dem engen Spread insbesondere eine verlässliche Kursstellung mit sich bringt.

Die Frage, die sich stellt lautet: Was können wir noch vom EUR/USD erwarten? Im Big Picture befindet sich das Devisenpaar unverändert in einem intakten Abwärtstrend, welcher insbesondere unterhalb des Niveaus von rund 1,4200 USD auch weiterhin intakt ist. Aktuell versucht sich der Euro allerdings an einer Erholung vom letzten markanten Zwischentief bei 1,2387 USD ausgehend. Ein neues Verlaufshoch über 1,3710 USD könnte dabei weiteren Auftrieb bis zum Widerstandsbereich von 1,4000 bis 1,4100 USD erzeugen. Dort gilt es dann die charttechnische Situation neu zu bewerten.

Welcher Strategie vertrauen Sie besonders gerne?

Ich bin großer Fan vom Trendfolgeprinzip, das sich eindrucksvoll durch Heikin-Ashi-Charts in Verbindung mit dem Rainbow-Ansatz verwirklichen lässt: Auch Sie werden begeistert sein, wie man speziell mit den Heikin-Ashi-Kerzen im Vergleich zu den klassischen Kerzencharts die Trends besser identifizieren und verfolgen kann. In meinem wöchentlichen Webinar auf GodmodeTrader.de – jeweils am Mittwoch – erfahren Sie, wie Sie mit diesen innovativen Charts aus Fernost am Währungsmarkt eine ansehnliche Performance erzielen können. Diese kostenlose Webinarreihe ist neben meiner täglichen Live-Sendung „Das Devisenradar“ auf GodmodeTrader.de ein Pflichttermin für alle devisenbegeisterten Anleger!

Worauf würden Sie aktuell gezielt setzen?

Im Währungspaar EUR/JPY und USD/JPY ist derzeit richtig Musik drin. Das hängt damit zusammen, dass die japanische Notenbank derzeit alles daran setzt, die Landeswährung künstlich niedrig zu halten bzw. weiter zu schwächen. Wir haben im Rahmen des G-20-Treffens vor wenigen Wochen gesehen, dass der beginnende Währungskrieg die Gemüter erhitzt. Während sich die Regierenden weltweit streiten, ob die Abwertungsspirale immer weiter gedreht werden darf, um die einzelnen Volkswirtschaften anzukurbeln, können Anleger von den heftigen Ausschlägen am Devisenmarkt profitieren. Eben diese sollte uns auch während des Handelsjahres 2013 erhalten bleiben – der Yen bleibt mit Sicherheit ein großes Thema.

Die Fragen stellte Helge Rehbein.

(geschrieben von Helge Rehbein)

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