Wissensartikel
15:10 Uhr, 19.11.2018

Fibonacci-Analyse und Fibonacci-Trading (5) - Bedeutung als Ziel- und Entscheidungsmarken

Wissen, wo etwas passiert: Die größte Herausforderung beim aktiven Börsenhandel ist zugleich die "Kernkompetenz" der Fibonacci-Marken. Denn der Markt zeigt dem Anleger über sein Verhalten an Fibonacci-Retracements oder -Extensionen, wie und wohin die Reise weiter gehen kann.

Wie wir in den letzten Artikeln dieser Serie gesehen haben, liefert die Fibonacci-Methode Marken im Chart, die im späteren Verlauf mit bestimmten Reaktionen in der Kursentwicklung zusammentreffen können. An einer relevanten Fibonaccimarke kann der Kurs eine besondere Reaktion zeigen. Dieses besondere Verhalten kann sich dadurch ausdrücken, dass an einem Fibonacciniveau eine gegen den Haupttrend gerichtete Korrektur einsetzt oder -im umgekehrten Fall- eine Korrektur beendet wird und in eine neue Trendbewegung übergeht. Zudem können Fibonacci-Marken auch eine Bewegung oder einen kompletten Trend stoppen und somit mit dem Beginn einer Seitwärtsphase oder einem Trendwechsel zusammentreffen. Sowohl das Erreichen, als auch das Nicht-Erreichen eines solchen Retracement- oder Extensions-Levels kann wertvolle Informationen über den weiteren Verlauf liefern. Insbesondere bei Retracements, die ja das Rücklaufpotenzial einer Bewegung anzeigen, hat das Nicht-Erreichen bzw. das Abdrehen des Kurses vor einem Retracementlevel eine hohe Aussagekraft über die Intaktheit und das künftige Potenzial des Trends. Mit Retracements lassen sich beispielsweise innerhalb eines neu entstandenen Aufwärtstrend sofort Bereiche ermitteln, die nicht mehr unterschritten werden sollten, um den aktuellen Trend nicht zu gefährden oder gar zu beenden (61,8 % der Bewegung oder Teilbewegung). Oder es lassen sich auf die gleiche Weise in einem Abwärtstrend die Marken ermitteln, deren Überschreiten das Ende der Baisse einleutet. Dies ist eine zentrale Eigenschaft der Fibonaccitools, die z.B. enorme Vorteile für das Setzen und Anpassen von Stoploss-Marken liefert. Grundsätzlich ist dabei zu unterscheiden, ob es sich um statische Retracements großer, führerer Langfristtrends handelt, deren Anfangs-und Endpunkte unverrückbar im Chart zu sehen sind. Oder ob eine Bewegung gerade erst im Entstehen ist und ihr Endpunkt bzw. ihr Gesamtpotenzial noch nicht abgeschätzt werden kann.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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