Kommentar
13:33 Uhr, 10.03.2008

Zwei innovative Expresskonzepte für den Automarkt

Der Genfer Automobilsalon hat vom 6. bis zum 16. März wieder seine Pforten für Besucher geöffnet und zeigt allen am fahrbaren Untersatz Interessierten derzeit wieder jede Menge an Produktneuheiten. Nachdem das Motto in den Vorjahren immer wieder lautete „größer, schneller, teurer“, stehen in diesem Jahr endlich auch einmal umweltfreundliche Fahrzeuge und das Kleinwagensegment auf der Agenda. Doch während Zeitgenossen mit „Benzin im Blut“ voller Emotionen auf die automobile Pilgerstätte am schönen Genfer See blicken, gehen Anleger weitaus nüchterner an das Thema heran und suchen schon jetzt wieder nach Schnäppchen in dem ebenfalls weitgehend ausgebombten Sektor.

Auch am Zertifikatemarkt ist das Angebot an „Autopapieren“ riesig. Ganz aktuell bietet die BNP Paribas für Express-Liebhaber zwei unterschiedliche Strukturen zur Zeichnung an. Ein Memory Express-Zertifikat auf die drei DAX-Titel BMW, Daimler und Volkswagen, sowie ein sogenanntes Best Trigger Express-Zertifikat ebenfalls auf die beiden Premium-Marken aus München und Stuttgart, komplettiert durch den Vorzeige-Autobauer Porsche, der derzeit durch die geplante Übernahme des größeren Volkswagenkonzerns von sich reden macht. Bei beiden Zertifikaten handelt es sich also um sogenannte Multi-Produkte, die sich allerdings sehr deutlich voneinander unterscheiden. So gilt beim „Memory-Express“ weiterhin uneingeschränkt das „Worst-of“-Prinzip, während das „Best Trigger“ bezogen auf die Tilgungsschwelle immer auf den stärksten Basiswert abstellt. Sollte dieser an einem der jährlichen Bewertungstage auf oder über seinem Ausgangsniveau notieren, wird das Papier sofort fällig gestellt und incl. eines 11-prozentigen Kupons für jedes abgelaufene Jahr, maximal also zu 33 Euro im Juni 2011, zurückgezahlt. Die Kursentwicklung der beiden übrigen Underlyings ist in diesem Fall irrelevant. Ganz ohne „Worst-of“ kommt man aber auch hier nicht aus. Denn sollte die Expresstilgung auch bei Endfälligkeit nicht gelingen, müssen für den Erhalt der bei 50 bis 55 Prozent fixierten Barriere wieder alle drei Aktien mitspielen, um am Ende noch ungeschoren aus dem Investment herauszukommen. Ein einziger Kursausreißer kann also auch hier die Absicherung zu Fall bringen.

Da bei dem Memory-Express-Zertifikat von vornherein der schlechteste Wert den Ausschlag gibt, kann der Anleger hier auf eine etwas komfortablere Ausstattung bauen. So beträgt der Kupon 14 Prozent und der Call-Level wurde auf ein Niveau von 85 Prozent abgesenkt. Außerdem erhält der Anleger bereits dann den Bonus erstattet, wenn die Kurse des Aktientrios am jeweiligen Stichtag gleichzeitig über der Barriere bei 55 bis 60 Prozent des Ausgangsniveaus notieren, auch wenn es dabei nicht gleich zur vorzeitigen Tilgung kommen sollte. Schießt ein Basiswert dennoch quer und unterschreitet auch diese Marke, spielt das „Memory“ seine Stärken aus, da nicht ausgeschüttete Express-Kupons in späteren Perioden nachgeholt werden können. Erst wenn die Absicherung auch am letzten Bewertungstag nicht halten sollte, gibt es statt der Rückzahlung des Nennwertes incl. aller noch nicht ausgeschütteten Jahresrenditen nur noch die Tilgung entsprechend der Wertentwicklung des schlechtesten Basiswertes.

Der Börse Go Tipp:

Die beiden Express-Konzepte machen dem Anleger die Entscheidung nicht gerade leicht. Denn jede Variante besitzt für sich genommen entsprechende Vorteile gegenüber der anderen, entweder durch den „Best-of“-Tilgungsmechanismus, oder durch das Memory-Prinzip in Verbindung mit einer deutlich besseren Ausstattung.

BMW, Daimler, VW Memory Express-Zertifikat

Emittent/WKN:

BNP Paribas / BN1LR6

Laufzeit:

28.06.2011

Preis: (in Zeichnung: 03.03.08-20.03.08)

Ausgabepreis: 100 € zzgl. 1,00 € Agio

BMW, Daimler, Porsche Best Trigger Express-Zertifikat

Emittent/WKN:

BNP Paribas / BN1LSD

Laufzeit:

30.06.2011

Preis: (in Zeichnung: 26.02.08-20.03.08)

Ausgabepreis: 100 € zzgl. 1,00 € Agio

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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