Analyse
11:00 Uhr, 20.04.2023

ZUR ROSE - Deutschlandgeschäft bremst

Die Online-Apotheke befindet sich in einem Übergangsjahr. Dies spiegelt sich in den Umsatzzahlen zum ersten Quartal wider.

Erwähnte Instrumente

  • DocMorris AG - WKN: A0Q6J0 - ISIN: CH0042615283 - Kurs: 36,900 Fr (SIX)

Wie bereits an dieser Stelle berichtet, fokussiert sich das Unternehmen nach der Veräußerung des Schweiz-Geschäftes an Migros künftig auf den deutschen Markt und setzt damit auf die erfolgreiche Einführung des E-Rezeptes hierzulande. Deutschland war für Zur Rose bislang bereits der größte Ländermarkt, in welchem der Hauptumsatz generiert wird.

Umsatz geht zurück

Ausgerechnet im Kernmarkt Deutschland ging der Außenumsatz im ersten Quartal deutlich um rund 26 Prozent auf 232,4 (Vorjahr 313,7) Mio. CHF zurück. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass das das Vorjahresquartal von einer größeren Marketingkampagne positiv beeinflusst worden war. Im südeuropäischen Marktplatzgeschäft gingen die Erlöse um 21,2 Prozent auf 15,7 (VJ 19,9) Mio. CHF zurück. Der Umsatz in der Schweiz stieg hingegen um 10 Prozent auf 177,8 (VJ 161,5) Mio. CHF. Sobald der Verkauf der Schweizer Aktivitäten abgeschlossen ist, werden diese Erlöse natürlich nicht mehr konsolidiert.

Insgesamt ging der Außenumsatz im Konzern um 14,1 Prozent auf 424,1 (VJ 493,4) Mio. CHF zurück. Ohne das Schweizer Geschäft hätte der Rückgang bei ca. 22 Prozent gelegen. Die Unternehmensführung spricht von einem planmäßigen Umsatzrückgang. Zum Ergebnis macht die Gesellschaft in ihren Quartalsberichten traditionell keine Angaben.

Fokus auf Profitabilitätssteigerung

Im Fokus steht bei dem Unternehmen, das auf der kommenden Generalversammlung in DocMorris AG umbenannt werden soll, die Steigerung der Profitabilität. Das tut Not, denn auch im laufenden Geschäftsjahr wird noch mit tiefroten Zahlen gerechnet. Deshalb wurden die Marketingaufwendungen zurückgefahren, was zu einer erhöhten Marketingeffizienz führen soll. Außerdem soll auch die Logistik optimiert sowie Integrationsmaßnahmen durchgeführt werden, wovon man sich eine Steigerung der Produktivität und letztlich eine verbesserte Ertragslage verspricht.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2023 sieht einen Rückgang beim Außenumsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich vor. Das bereinigte EBITDA wird einer Spanne von minus 40 Mio. bis minus 20 Mio. CHF erwartet nach minus 69,7 Mio. CHF im Jahr 2022. Der Breakeven auf bereinigter EBITDA-Basis soll dann im kommenden Jahr erreicht werden. Mittelfristig wird eine bereinigte EBITDA-Marge von 8 Prozent avisiert.

Fazit: Begeisternde Quartalszahlen sehen anders aus. So richtig in Tritt gekommen scheint der Online-Medikamentenversender in diesem Jahr noch nicht zu sein. Die Zur Rose-Aktie reagiert heute mit einem Abschlag von etwas über zwei Prozent. Ein Kauf der Aktie drängt sich in meinen Augen nach wie vor nicht auf. Ich würde erstmal abwarten, wie sich der deutsche Markt mit der Einführung des E-Rezeptes entwickelt, weil Wohl und Wehe der künftigen DocMorris AG zum Großteil davon abhängen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. CHF 1,61 1,12 1,23
Ergebnis je Aktie in CHF
-15,14 -8,32 -5,18
KGV neg. neg. neg.
Dividende je Aktie in CHF
0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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