Zuflüsse in Schwellenländer steigen weiterhin
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- EURO STOXX 50Kursstand: 3.132,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Den Haag (GodmodeTrader.de) - Die höheren Nettokapitalzuflüsse in die Schwellenländer im März spiegeln die bessere Marktstimmung gegenüber den Schwellenländern wider. NN Investment Partners (NNIP) schreibt die jüngste Erholung den chinesischen Maßnahmen zur Verhinderung von Abflüssen zu. Unter anderem dürfen Privatbürger und Unternehmen keine Devisen mehr ankaufen. Außerdem verbesserten die moderatere Politik der US-Notenbank, der schwächere US-Dollar und die steigenden Rohstoffpreise das Umfeld für die Schwellenländer. Wenn die Fed wieder härtere Töne anschlägt und sich das Wirtschaftswachstum in China und den anderen Schwellenländern nicht erholt, werden die Zuflüsse jedoch vermutlich wieder abnehmen, wie es in einem aktuellen Marktkommentar des Asset Managers heißt.
Trotzdem ist die Kehrtwende bei den Kapitalzuflüssen in die Schwellenländer laut NNIP einer der Faktoren, der die positive Stimmung gegenüber Vermögenswerten aus den Schwellenländern aufrechterhält. Außerdem seien die wirtschaftlichen Leitindikatoren für die Schwellenländer im Vergleich zu den Industriestaaten besser und ihre Währungen könnten sich erholen. Sowohl der Einkaufsmanagerindex als auch die Daten aus der Industrieproduktion legten nahe, dass sich das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern im Vergleich zu den Industriestaaten erhole. Die besseren Exportdaten im März und die schnellere Erholung des EM-Überraschungsindex gegenüber dem G-10-Überraschungsindex bestätigten dieses freundlichere Wachstumsbild, heißt es weiter.
NNIP prognostiziert, dass das reale BIP-Wachstum in den Schwellenländern 2016 vier Prozent und 2017 3,7 Prozent betragen wird im Vergleich zu 2,7 Prozent bzw. 2,6 Prozent in den Industriestaaten. NNIP geht auch davon aus, dass die Schwellenländer auf regionaler Ebene am meisten vom schwächeren US-Dollar profitieren werden. Nach den jüngsten Ankündigungen der US-Notenbank, dass es dieses Jahr erwartungsgemäß eher zwei Zinserhöhungen geben werde und nicht drei bis vier wie zuvor erwartet, sei eine weitere Erholung der Schwellenländerwährungen nicht ausgeschlossen.
„Wir gehen davon aus, dass der Risikoappetit für Vermögenswerte aus den Schwellenländern mittel- bis langfristig weiterhin gering sein wird, da diese Region stark kreditabhängig ist, die Schuldenberge kaum abgetragen werden und sich die Haushaltslage stark verschlechtert hat", sagt Maarten-Jan Bakkum, Senior Stratege für Schwellenländer bei NN Investment Partners.
Der Großteil der besseren Daten und der besseren Stimmung in den Schwellenländern finde seinen Ursprung in der Verschiebung der Zinsanhebungen durch die Fed und lasse sich dadurch erklären. Das bedeute, dass die Erholung in den Schwellenländern auf wackeligen Füßen stehe. In den letzten zwei Monaten sei eine Untergewichtung in den Schwellenländern ganz klar schmerzhaft gewesen. Aufgrund der sich ändernden Makrofaktoren gäben Anleger jedoch diese Untergewichtungen auf, heißt es weiter.
„Im Vergleich zu den Industriestaaten stehen die Schwellenländer sowohl bei den Kurs-Gewinn- als auch den Preis-Buchwert-Verhältnissen besser da. Die Region bietet außerdem eine Dividendenrendite von drei Prozent. Mitte März haben wir die Schwellenländer von neutral auf leicht übergewichtet angehoben. Es ist immer noch zu früh, um aussagekräftige Schlussfolgerungen über eine mögliche nachhaltigere Erholung zu ziehen und wir müssen nach wie vor den großen Schuldenüberhang in China und anderen wichtigen Schwellenländern im Auge behalten. Aber zumindest momentan ist der Marktdruck weg", so Bakkum.
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