Zinssenkungen: Powell will sich weiter nicht festlegen
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Fed-Chef Powell wiederholte seine bisherigen Aussagen, dass man vor dem Beginn von Zinssenkungen mehr Zuversicht brauche, dass sich die Inflation wieder dem Inflationsziel von 2 % annähere. Gute Inflationsdaten könnten für diese Zuversicht sorgen, deutete Powell an.
„Ich werde es heute vermeiden, Signale für unsere Zinspolitik zu geben", betonte Powell und blieb weitestgehend bei seinen bisherigen Aussagen. Nach Einschätzung des Offenmarktausschusses sei es nicht angemessen, den Leitzins zu senken, bevor man nicht größere Zuversicht gewonnen haben, „dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung 2 % bewegt“, heißt es in dem vorab veröffentlichten Redetext der laufenden Anhörung von Powell. „Die eingehenden Daten für das erste Quartal dieses Jahres stützten diese größere Zuversicht nicht. Die jüngsten Inflationswerte haben jedoch einige bescheidene Fortschritte gezeigt, und weitere gute Daten würden unser Vertrauen stärken, dass die Inflation nachhaltig in Richtung 2 % geht.“
Eine zu frühe oder zu starke Lockerung der Geldpolitik könnte Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung gefährden, eine zu späte oder zu geringe Lockerung könnte hingegen die wirtschaftliche Aktivität und die Beschäftigung unnötig schwächen, so Powell. Auch weitere Zinserhöhungen nehme man allerdings ausdrücklich nicht vom Tisch, sagte Powell im Frage- und Antwort-Teil seiner Anhörung. Dass die Fed den Leitzins tatsächlich weiter erhöht, wird von den Finanzmärkten aber als äußerst unwahrscheinlich angesehen.
Neue US-Inflationsdaten werden in dieser Woche veröffentlicht. Am Donnerstag stehen die Verbraucherpreisdaten und am Freitag die Erzeugerpreisdaten für Juni auf dem Programm. Im April und Mai hatten die Verbraucherpreisdaten bereits leicht unter den Markterwartungen gelegen. Die Inflationsrate im Vorjahresvergleich dürfte sich den Erwartungen zufolge von 3,3 % im Mai auf 3,1 % im Juni abgeschwächt haben, während für die Kerninflation ein Verharren bei 3,4 % erwartet wird.