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12:10 Uhr, 19.07.2012

Zinsmanipulation: Deutsche Bank war Teil des Spiels

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Frankfurt (BoerseGo.de) - In den Untersuchungen um die Manipulation der Zinssätze Libor und Euribor rückt die Deutsche Bank laut einem Pressebericht zusehends in den Fokus der Aufsichtsbehörden. Daneben werde auch die Rolle der Crédit Agricole HSBC und Société Générale eingehender überprüft, berichtet die „Financial Times“ am Donnerstag. Nach Informationen der Londoner Zeitung soll der Barclays-Händler Philippe Moryoussef eine Gruppe von Händlern angeführt haben, die bei den vier Banken gearbeitet hatten. Sie sollen ihre Handelsstrategien für Swaps auf Basis des Referenzinssatzes Euribor miteinander abgestimmt haben. Diesen Verdächtigungen würden die Ermittler nachgehen, schreibt die Zeitung. Der jetzige Barclays-Händler Moryoussef ist von 2005 bis 2007 auch für die größte deutsche Bank tätig gewesen.

Seit dieser Woche ist bekannt, dass die Deutsche Bank in der Affäre um manipulierte Interbanken-Zinssätze eine Kronzeugenregelung beantragt und bewilligt bekommen hat. Dieser Schutz kam noch rechtzeitig: Den weiteren Ausführungen der „Financial Times“ zufolge sind die Behörden auf Belege gestoßen, wonach sich besagte Händler konkret abgesprochen hätten, den europäischen Zinssatz Euribor zu manipulieren. Auf der Basis von Euribor berechnen sich Zinsen für Kredite und Kurse für Wertpapiere in Höhe eines dreistelligen Billionenbetrags.

Beim bisher bekannten Teil des Zinsskandals lag der Fokus überwiegend auf Manipulationen am Referenzzins Libor. Die Londoner Barclays und andere Banken sollen auf dem Höhepunkt der Finanzkrise bewusst niedrigere Zinssätze gemeldet haben, um ihre Refinanzierungssituation besser darzustellen, als sie tatsächlich war. Nun weitet sich der Skandal offenbar auf den Eurozonen-Referenzzinssatz Euribor aus.

Die Ermittlungen dauern laut der FT noch an. Bisher sind weder die genannten Händler noch die vier genannten Banken offiziell beschuldigt worden. Deutsche Bank, Crédit Agricole, HSBC und Société Générale lehnten laut der Londoner Wirtschaftszeitung jeglichen Kommentar ab.

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