Kommentar
17:20 Uhr, 20.01.2023

Zinskurve und Rezession - das darf man nicht ignorieren!

Anleger und Notenbank sind nicht immer einer Meinung. In einer Hinsicht sind sie es und man fragt sich, wie oft beide noch irren müssen, damit die Lektion endlich gelernt wird.

Über das Protokoll der Fed-Sitzung im Dezember wurde vor allem aus einem Blickwinkel berichtet. Mit Sorge nahmen Notenbanker zur Kenntnis, dass sich die Finanzierungsbedingungen lockern. Eine solche Lockerung macht Kredit leichter verfügbar und der Aktienmarkt steigt. Beides schiebt die Wirtschaft an, sodass eine Lockerung der Bedingungen am Ende einen noch höheren Leitzins zur Folge haben kann. Weniger oder keine Aufmerksamkeit erhielt die Diskussion der Notenbanker, die über die Zinskurve stattfand. Die Zinskurve ist seit Monaten invertiert und signalisiert dadurch eine Rezession. Wie auch schon 2019 oder 2006 ist die Notenbank skeptisch, dass es sich um ein Signal handelt, welches man ernst nehmen muss. Immer dann, wenn die Zinskurve invertiert, argumentiert die Notenbank, weshalb es diesmal zu keiner Rezession kommt. Seit 1970 folgte immer eine Rezession. Ein Fehlsignal gab es in den 60er Jahren. Eine Rezession wurde nicht ausgerufen. Das Wachstum verlangsamte sich aber immerhin auf 0,06 %.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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