Kommentar
11:32 Uhr, 07.05.2024

Sind Zinsen weniger wichtig als es scheint?

Der Aktienmarkt scheint auf jede noch so kleine mögliche Veränderung in der Geldpolitik zu reagieren. Teils geschieht dies mit heftigen Ausschlägen. Tatsächlich aber ist die Zinspolitik für die Kursentwicklung weniger wichtig als es den Eindruck macht.

Eigentlich erscheint der Zusammenhang zwischen Geldpolitik und Kursen vollkommen klar zu sein. Werden z.B. Inflationsdaten veröffentlicht, die über den Erwartungen liegen, werden Aktien verkauft. Anleger fürchten, dass Zinssenkungen länger auf sich warten lassen. Ebenso steigen Aktien, wenn Wirtschaftsdaten eine Abkühlung zeigen, z.B. weniger neue Jobs geschaffen wurden als erwartet und Zinssenkungen wieder möglich erscheinen.

Durch diese kurzfristige hohe Korrelation entsteht der Eindruck, dass die Fed die Kurse bestimmt. Der Zusammenhang ist aber weitaus weniger klar. Dafür gibt es mehrere Hinweise. Eine ist die Bewertung des Aktienmarktes. Der S&P 500 bleibt historisch hoch bewertet (Grafik 1). Das allein ist schon ein Hinweis, dass die Fed weniger Einfluss hat.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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