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06:54 Uhr, 29.08.2024

Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

DJ PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen

Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

REFORMEN - Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, kritisiert fehlende wirtschaftspolitische Reformen. "Wir lassen in Deutschland gerade sehenden Auges die Wettbewerbsfähigkeit vor die Hunde gehen", sagte Dittrich im Interview. "Was wir jetzt brauchen, ist eine große Sozialreform", forderte er. Neben einer Anpassung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung gehe es dabei auch um die Frage, "welche Wirkung eine nur 80-prozentige Lohnfortzahlung im Krankheitsfall auf den Krankenstand hätte". In Ländern wie Dänemark und Schweden gebe es solche Überlegungen, in Deutschland würden sie "oft direkt als böse und sozialdarwinistisch abgetan". Es gebe aber keine Balance mehr im Sozialsystem. "Einfach weiter so wird nicht funktionieren." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

AGRARPOLITIK - Max Tönnies, Miteigentümer und Manager des Fleischkonzerns Tönnies, greift die Agrarpolitik der Bundesregierung scharf an. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) möchte die Zahl der Nutztiere senken, dem Klima und dem Tierwohl zuliebe. Tönnies bezeichnete das im Interview mit Blick auf die Schweinemast als Irrweg: "Deutschland braucht mehr Schweine, nicht weniger", sagte der 34-Jährige, der die Führung des Milliardenkonzerns schrittweise von seinem Vater Clemens übernimmt. "Die Menge, die wir verlieren, gewinnt Spanien", sagte Tönnies. Schon jetzt müsse Deutschland Schweinefleisch aus Spanien importieren - "und das ist schlecht für das Klima". Schließlich würden Schweine in Spanien mit Soja aus Südamerika gefüttert, was den Regenwald gefährde. (Süddeutsche Zeitung)

KOALITION - In der Diskussion um das Fortbestehen der Ampel-Koalition nach dem Haushaltsstreit hat SPD-Chef Lars Klingbeil die baldige Verabschiedung des Rentenpakets im Bundestag zur Bedingung gemacht. "Das war ein zentraler Punkt, warum uns viele Menschen ihre Stimme gegeben haben. Es war eine Bedingung für das Gelingen dieser Koalition. Natürlich ist das Rentenpaket deshalb für uns eine rote Linie. Es gibt die klare Verabredung, und an die wird die FDP sich halten", sagte Klingbeil im Interview. Auf die Frage, ob die Fortsetzung der Ampel noch Sinn mache, sagte Klingbeil: "Wir sind für vier Jahre gewählt. Es ist gut, dass der Haushalt nun geklärt ist, auch wenn es keine Glanzleistung war. Und es gibt noch viele wichtige Vorhaben. Ich habe den großen Anspruch, dass wir im September das Rentenpaket durchbringen." (Rheinische Post)

EZB - Das Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) verliert einen ihrer ökonomischen Berater. Der belgische Ökonom Frank Smets wird stellvertretender Leiter der Währungs- und Wirtschaftsabteilung (MED) der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Smets tritt seine fünfjährige Amtszeit im Dezember an. Damit reagiert die BIZ auf den bereits angekündigten Ruhestand ihres Chefökonomen Claudio Borio, der das Institut zum Jahresende verlässt und damit die Leitung der MED abgibt. Smets berät derzeit nicht nur die Europäische Zentralbank bei wirtschaftlichen Fragestellungen, sondern ist auch Teilzeitprofessor an der wirtschaftlichen Fakultät der Universität Gent. (Börsen-Zeitung)

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