Fundamentale Nachricht
10:24 Uhr, 07.04.2017

Zinn mit schlechtester Preisentwicklung

Ein starker Lageranstieg hat nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten zu dem Preisrückgang bei Zinn beigetragen.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die schwächste Preisentwicklung unter den Industriemetallen im ersten Quartal wies Zinn auf. Nach einer zweimonatigen Seitwärtsbewegung über den Jahreswechsel fiel Zinn aus seiner Handelsspanne heraus und hangelt sich seitdem an der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie entlang. Die psychologisch wichtige Marke von 20.000 US-Dollar je Tonne scheint einen größeren Widerstand darzustellen, wie die Analysten der Commerzbank im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Ein starker Lageranstieg – die LME-Vorräte hätten sich von ihrem Zwölfeinhalbjahrestief Ende Oktober bis in den Februar hinein auf 6.000 Tonnen verdoppelt – habe dabei wohl zum Preisrückgang beigetragen. Mit einem seitdem wieder erfolgten Abbau der Bestände habe anschließend auch der Preisrückgang gestoppt. Allerdings seien derzeit noch nicht einmal zehn Prozent der LME-Zinnvorräte zur Auslieferung angefordert worden, was für eine nur verhaltene Nachfrage spreche. Hinzu sei gekommen, dass Indonesien als weltweit größter Zinnexporteur im ersten Quartal des Jahres mit 18.000 Tonnen überraschend viel Zinn ausgeführt habe. Die Exporte hätten 86 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum gelegen, heißt es weiter.

„Allerdings hatte PT Timah, der größte indonesische Zinnproduzent, im Februar davor gewarnt, dass die indonesischen Zinnexporte für das Gesamtjahr 2017 mit rund 60.000 Tonnen sogar noch unter dem schon schwachen Vorjahresniveau liegen könnten. Der globale Zinnmarkt dürfte daher weiter unterversorgt sein. Das voraussichtliche andauernde Angebotsdefizit rechtfertigt unseres Erachtens höhere Zinnpreise. Den Preisanstieg sehen wir aber zum Großteil erst im zweiten Halbjahr. Im zweiten Quartal dürfte Zinn durch die von uns erwartete Korrektur der anderen Metallpreise in Schach gehalten werden“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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