Analyse
15:26 Uhr, 15.04.2008

ZEW-Konjunkturindikatoren mit Vorsicht zu interpretieren

Externe Quelle: DekaBank

1. Die Stimmung der Finanzmarktanalysten hat sich im April – gemessen an den ZEWKonjunkturerwartungen – nach einem kurzen Zwischenhoch wieder merklich eingetrübt. Die Erwartungen sanken um 8,7 Punkte auf -40,7 Punkte (Bloomberg: -30 Punkte; DekaBank: -28 Punkte). Die Lagebeurteilung verbesserte sich dagegen um 1,1 Punkte auf 33,2 Punkte.

2. In den vergangenen Monaten deutete eine Umfrage von sentix unter Finanzmarktanalysten darauf hin, dass diese den Tiefpunkt der Finanzmarktkrise im dritten Quartal erwarten. Unter Berücksichtigung des Zeithorizonts der ZEW-Konjunkturerwartungen folgerte auch das ZEW, dass die Erwartungen schon in das Terrain nach dem Tiefpunkt vorgestoßen seien. Warum dann also der neuerliche Rückgang? Entweder erwarten die Analysten, dass sich die Finanzmarktkrise weiter in die Länge zieht, oder es sind neue Faktoren ins Spiel gekommen. Wir vermuten Letzteres. So gab es zum Beispiel in der vergangenen Woche aus den USA schlechte Unternehmensnachrichten. Die US-Unternehmen Alcoa und General Electric enttäuschten die Märkte.

3. Auch scheinen die Analysten mit Blick auf die weltwirtschaftlichen Impulse wieder pessimistischer zu sein. Wir fassen die nationalen Indikatoren für Euroland, das Vereinigte Königreich, die USA und Japan mit den Exportanteilen gewichtet zum ZEW-Handelspartnerklima zusammen, und das hat sich im April merklich eingetrübt.

4. Das ZEW bringt in seiner Pressemitteilung die Inflation ins Spiel. Der Ausblick für die Inflationsentwicklung habe sich eingetrübt, man rechne mit höheren Preisniveausteigerungsraten. Tatsache ist, dass die Inflation nach oben überrascht und sich die Perspektiven für den Konsum verschlechtern. Allein in den Umfragen kommt diese Besorgnis kaum zum Tragen. Die entsprechende Umfrage deutet zwar auf gestiegene Inflationserwartungen hin, doch der Anstieg des Indikators ist nur gering und er steht – abgesehen von den Februar- und Märzwerten – auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2005.

5. Der Blick auf die ZEW-Konjunkturerwartungen lässt schon seit geraumer Zeit keinen Schluss auf die konjunkturelle Entwicklung zu. Ähnliches gilt auch für die Lagebeurteilung. Allerdings sind die Erwartungen viel zu pessimistisch, während die Lagebeurteilung viel zu optimistisch ist. Allein der Durchschnitt aus beiden – das von uns berechnete ZEW-Klima – liefert verlässliche Informationen über die konjunkturelle Entwicklung.

6. Alles in allem bestätigt sich das Bild einer konjunkturellen Abschwächung in Deutschland, die allerdings von einer rezessiven Entwicklung noch weit entfernt ist.

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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