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11:39 Uhr, 13.12.2005

ZEW-Konjunkturerwartungen steigen deutlich

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im Dezember deutlich um +22,9 Punkte gestiegen. Der Indikator steht damit nun bei +61,6 Punkten nach +38,7 Punkten im November. Damit liegt er weit über seinem historischen Mittelwert von +34,5 Punkten. Zudem wurden die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen. Die Volkswirte hatten durchschnittlich nur mit einem Anstieg auf 41,0 Punkte gerechnet.

Ein wesentlicher Faktor für den aufkommenden Optimismus dürfte die zunehmende Investitionsbereitschaft der deutschen Unternehmen sein, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mit. Diese spiegele sich auch in erneut gestiegenen inländischen Auftragseingängen für Investitionsgüter wider. Daneben stützen der Euro-Dollar-Wechselkurs sowie eine breite weltwirtschaftliche Dynamik die Exportaussichten für die kommenden sechs Monate. Im Vergleich zu den letzten Umfragen entfällt laut ZEW außerdem die Unsicherheit über den zukünftigen wirtschaftspolitischen Kurs in Deutschland.

"Die Investitionsbereitschaft, eine Säule der inländischen Nachfrage, scheint sich zu beleben. Damit diese Belebung in einen Beschäftigungsaufbau und einen nachhaltigen Aufschwung mündet, muss sie jedoch flankiert werden von einer Flexibilisierung am Arbeitsmarkt, einer Senkung der Unternehmenssteuerbelastung im Rahmen einer großen Unternehmenssteuerreform, einer Reform der Systeme der sozialen Sicherung und einer Konsolidierung der öffentlichen Haushalte", kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz.

Nach einer weiteren Zunahme der Industrieproduktion schätzen die Experten die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland in diesem Monat deutlich optimistischer ein. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage stieg von –55,2 Punkten auf –44,4 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im Dezember ebenfalls. Der Euro-Indikator konnte um +11,2 Punkte gegenüber dem Vormonat zulegen und liegt nun bei +51,2 Punkten. Auch der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich in diesem Monat. Er stieg um +8,7 Punkte und steht nun bei – 16,8 Punkten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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