Zertifikatemarkt unter Dampf
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Wie schon im Januar konnte der Zertifikatemarkt auch im Februar 2012 laut der Marktvolumenstatistik des DDV im Zuge des äußerst positiven Jahresauftakts an den Börsen weiter zulegen. Die von der European Derivatives Group (EDG) monatlich bei 16 Banken durchgeführte Erhebung erbrachte dabei ein Plus von 1,4 Prozent. Nach Bereinigung um die Preiseffekte blieb noch ein Zugewinn von 0,2 Prozent übrig. Hochgerechnet auf den Gesamtmarkt ergab sich im Februar mit einem investierten Volumen von 101,8 Mrd. Euro endlich wieder ein deutlich über der Milliardengrenze liegender Wert. Das Verhältnis Anlage- zu Hebel-Produkten blieb dabei mit 98,7 zu 1,3 Prozent konstant.
Zertifikate-Typen im Gleichschritt voran
Bei den Produktkategorien gab es im zweiten Monat des Jahres fast überall Pluszeichen. Lediglich Outperformance- und Sprint-Zertifikate, die wegen ihres Hebels rein kursmäßig von der starken Marktentwicklung ganz besonders profitieren konnten, wiesen überraschenderweise ein 1-prozentiges Minus auf. Allerdings konnten solche Produkte preistechnisch von dem relativ starken Rückgang der Schwankungsbreiten nicht so stark profitieren wie z.B. die volatilitätssensitiven Aktienanleihen, Discounter und Bonus-Zertifikate, was zumindest einen Teil von deren starker Zunahme zwischen 3,5 bis 6,5 Prozent erklären dürfte. Ebenfalls noch im positiven Terrain mit einem Prozent plus Index- bzw. Partizipations-Zertifikate und Express-Papiere. Letztere verloren auf Discounter auf Monatssicht allerdings fast ihren gesamten Vorsprung, so dass sich die „schnelle Truppe“ anteilsmäßig nur noch knapp mit 6,7 zu 6,5 Prozent behaupten konnte. Keine Überraschung dagegen an der Spitze mit dem natürlich auch weiterhin unangefochten starken Auftreten der Garantie-Fraktion bestehend aus Kapitalschutz-Produkten und strukturierten Anleihen mit zusammen 68,2 Prozent Marktanteil. Ebenfalls mit Zuwächsen von 5,9 bzw. 2,5 Prozent im Hebel-Segment Optionsscheine und Knock-Out-Papiere.
Indizes und Aktien hui – Rohstoffe und Währungen pfui
Bei den Basiswerten gab es im Anlagebereich leichte Zugewinne bei allen drei relevanten Kategorien Indizes (1,4 Prozent), Aktien (2,9 Prozent) und Zinsen (0,9 Prozent). Bei Hebel-Produkten sah die Lage etwas anders aus. Während die gleichauf mit fast 40 Prozent Marktanteil an der Spitze liegenden Indizes und Aktien deutlich um 9,8 bzw. sogar 15,8 Prozent gegenüber dem Vormonat beim Marktvolumen zulegen konnten, ging es bei den Basiswert-Kategorien Rohstoffe und Währungen noch stärker um 20,4 bzw. 22,3 Prozent bergab.
Schritt für Schritt zur „Zertifikate-Million“
Bei den Umsätzen an den Börsen Stuttgart und Frankfurt ging es im anschließenden Monat März ebenfalls weiter nach oben, nach 5,4 Prozent im Vormonat wurde diesmal noch einmal ein um 2,5 Prozent höheres Volumen von 4,73 Mrd. Euro gehandelt. Besonders ausgeprägt mit + 6,6 Prozent dabei die Aktivität bei den Anlegern, während „Zocker“ sich bei den Hochrisikopapieren um – 2,7 Prozent eher zurückhielten. Nicht zu stoppen dagegen die Emissions-Lawine der Emittenten. 176.529 Neulinge verhalfen dem Markt im März zu einer abermaligen Rekordmarke von 897.002 gelisteten Papieren, immerhin knapp 4.000 mehr als noch Ende Februar. Seit Dezember 2011 ist damit wieder eine deutliche Aufwärtsbewegung festzustellen, die in diesem Jahr durchaus noch die Millionengrenze erreichen könnte. Zum Vergleich gab es im Herbst 2000 gerade einmal rund 3.000 Zertifikate am Markt.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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