Zertifikatemarkt schaltet wieder einen Gang höher
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So schnell wie der Einbruch an den Märkten ausgelöst durch das schwere Erdbeben in Japan gekommen war, so rasch trieb die anschließende Aufholbewegung den DAX auf sein bisheriges Jahreshoch bei 7.600 Punkten. Auch der Zertifikatemarkt, der sich im März mit einem geringen Minus von lediglich einem Prozent erstaunlich stabil hielt, konnte im April weiter an Boden gewinnen. Dies bestätigt auch die aktuelle Marktvolumenstatistik, die von der European Derivatives Group (EDG) im Auftrag des Deutschen Derivate Verbands (DDV) monatlich bei 16 Banken erhoben wird. So ging es hier im April um 1,2 Prozent nach oben, was den Gesamtmarkt hochgerechnet wieder auf ein Niveau nur knapp unterhalb der 110-Mrd.-Euro-Marke hievte.
„Zocker“ scheuen nicht mehr das Licht
Besonders eindrucksvoll meldeten sich beim ausstehenden Volumen wieder die noch im Monat zuvor arg unter die Räder gekommenen Hebel-Produkte mit einem Plus von insgesamt 14 Prozent zurück, wobei Knock-Outs mit einem Zugewinn von 16,5 Prozent Optionsscheine mit „nur“ +11,9 Prozent nochmals in den Schatten stellen konnten.
Bonus und Discount besonders gefragt
Aber auch Anlage-Papiere, die den Gesamtmarkt trotz der großflächig angeworfenen gigantischen Marketing-Maschinerie für den Kurzfristhandel mit einem erdrückenden Anteil von 98,3 Prozent klar dominieren, kamen wieder um 1,1 Prozent voran, wobei auf Produktkategorie-Ebene im April mit Express-Zertifikaten nur ein klar definierter Sektor an Wert abgab und das um gerade einmal 0,1 Prozent. Die „schnelle Garde“ unter den Anlage-Papieren hält mit einem Anteil von 9 Prozent damit immer noch den zweiten Platz hinter der Phalanx der kapitalgeschützten Produkte mit 60,8 Prozent, die wieder leicht zulegen konnten. Bei den anderen Produkttypen fielen die Zugewinne noch deutlicher aus, allen voran Bonus-Zertifikate und Discounter mit einem Plus von 4,7 bzw. 4,5 Prozent. Aber auch Aktienanleihen (+3,6 Prozent) und sogar Outperformance-/Sprint-Papiere, die schon im Monat zuvor gegen den Trend agieren konnten, legten nochmals um drei Prozent zu. Da konnten auch einfache Partizipations-bzw. Index-Produkte nicht hintanstehen und zumindest moderat um 0,9 Prozent hinzugewinnen.
Bei Basiswerten Verlierer des Vormonats gesucht
Erholung war auch bei den Basiswerten im April angesagt, wenn man von den nach wie vor ziemlich unbeliebten Hedge-Fonds einmal absieht. So waren Aktien von Anlegern und „Zockern“ gleichermaßen um 1,7- bzw. 8-mal mehr gesucht als im Vormonat. Bei Renten und Währungen/Rohstoffen fiel diese Entwicklung mit +2,9 und +35 Prozent sogar noch weitaus deutlicher aus.
Börsenumsätze zeigen „ganz normalen Wahnsinn“
Die ganze Hektik an den Finanzmärkten lässt sich anhand der Börsenumsatzstatistik von den beiden großen Handelsplätzen in Stuttgart und Frankfurt besonders eindrucksvoll dokumentieren. So ging es im März noch um 15 Prozent nach oben, während man im April schon wieder einen Einbruch um stolze 31,2 Prozent verbuchte, um im hier betrachteten Mai wieder um 23,5 Prozent nach oben zu schießen. Besonders stark erwiesen sich im Wonne-Monat Anlage-Produkte mit einem Plus von 23,5 Prozent, wobei Partizipations- bzw. Delta-1-Zertifikate sogar fast doppelt so rege wie noch im Vormonat gehandelt wurden. Bei den Basiswerten wie immer im Anlage-Sektor ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Aktien und Indizes. Rohstoffe spielen dabei trotz des um fast 65 Prozent signifikanten Zugewinns im Mai mit jetzt knapp acht Prozent noch immer nur eine untergeordnete Rolle, wohingegen sie bei Hebel-Papieren mit einem Anteil von 21,29 Prozent mit Aktien nahezu gleich auf liegen, klar dominiert mit rund 50 Prozent Marktanteil allerdings von Index-Produkten. Wenig Neues auch auf den „Stockerl“-Plätzen in der Emittentenrangliste, die noch immer klar von der Deutschen Bank und Commerzbank sowie der weit dahinter liegenden BNP Paribas angeführt wird.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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