Zertifikatemarkt rüstet sich für erste Herbststürme
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Die starke Performance an den Börsen wirkte sich in der Juli-Statistik des DDV auch auf das von der European Derivatives Group (EDG) monatlich bei 16 Banken erhobene Marktvolumen aus. So legte der Wert gegenüber dem Vormonat insgesamt leicht um 0,3 Prozent zu, während ohne den Preiseffekt ein kleines Minus von 0,6 Prozent zu verzeichnen gewesen wäre. Hochgerechnet auf den Gesamtmarkt ergab sich dabei ein Volumen von 101,8 Mrd. Euro nach 100,2 Mrd. Euro im Juni. Im Gefolge der steigenden Kurse konnten Hebelprodukte diesmal wieder um 0,1 Prozent gegenüber Anlage-Zertifikaten gewinnen, bringen es damit aber auch weiterhin nur auf einen marginalen Anteil von 1,2 Prozent.
Express-Zertifikate holen weiter auf
Wenig Veränderung gab es im Juli auch auf der Ebene der Produktkategorien. So bewiesen Garantie-Produkte d.h. Kapitalschutz-Zertifikate und strukturierte Anleihen mit zusammen rund 68 Prozent Marktanteil weiterhin ihre Vormachtstellung, während Express-Zertifikate ihren Rückstand auf Discounter mit einem Plus von 1,2 Prozent bei einem gleichzeitigen Minus der Rabatt-Papiere von 1,1 Prozent weiter reduzieren konnten. Das Verhältnis beträgt damit nur noch 5,6 zu 6,2 Prozent. Zwischen den beiden heftigen Widersachern im Teilschutz-Segment konnten sich Index- bzw. Partizipations-Zertifikate mit einem Anteil von 6,0 Prozent behaupten. Den mit drei Prozent größten Satz nach oben machten aber Bonus-Papiere, die noch immer Aktienanleihen mit 4,7 Prozent deutlich hinterherhinken. Weiter auf dem absteigenden Ast Outperformance-Zertifikate und Sprinter, die Hebel-Produkte unter den Anlage-Papieren mit einem Minus von 7,1 Prozent. Selbst positive Preiseffekte können hier wenig ausrichten, da auslaufende Produkte vielfach nicht adäquat durch Neuemissionen ersetzt werden. Es fehlt einfach in Zeiten kurzfristiger Hin-und-Her-Zockerei mit Knock-Out-Produkten an der nötigen „Nestwärme“ für solche gutartigen Hebel-Papiere, wobei nicht oft genug erwähnt werden kann, welch ausgesprochen interessante Chance-Risiko-Profile gerade Sprinter in volatileren Märkten auch auf ganz kurze Sicht bieten können. Leider fehlt in solchen Fällen meist das entsprechende Angebot. Wer einen Hebel braucht setzt eben in der Regel gleich auf Optionsscheine (+5,3 Prozent) und Knock-Outer (+9,1 Prozent), die im Juli zusammen genommen um 7,3 Prozent zulegen konnten.
Hebel-Produkte beflügeln
Aufgrund der mit über 51 Prozent Marktanteil dominierenden strukturierten Anleihen am Gesamtmarkt nehmen Zinsen als Basiswert auch im Anlagesektor mit mehr als 57 Prozent die klare Führungsrolle vor Indizes (21,1 Prozent) und Aktien (18,6 Prozent) ein. In allen diesen Segmenten gab es im Juli prozentual gesehen ebenfalls kaum Bewegung. Im Gegensatz dazu verzeichneten die drei für Hebel-Produkte wichtigen Kategorien Indizes, Aktien und Rohstoffe deutliche Zugewinne zwischen 5,4 und zwölf Prozent.
Millionengrenze in Sichtweite
Ruhig ging es an den Börsen in Frankfurt und Stuttgart auch im Folgemonat August zu, der ebenfalls sehr positiv verlief. Das Handelsvolumen nahm dabei laut DDV um 1,8 Prozent zu, wobei Anlage-Produkte ein Plus von 6,6 Prozent aufwiesen, während Hebel-Papiere mit 5,9 Prozent im Minus lagen. Bei der Anzahl der gelisteten Produkte konnte mit 978.335 erstmals seit Mai wieder eine neue Höchstmarke gesetzt werden, so dass die „Zertifikate-Million“ in diesem Jahr durchaus noch erreicht werden könnte.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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