Zertifikatemarkt hebt im Mai ab
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Geht es an den Börsen rund und können sich die Marktteilnehmer nicht so recht für eine Richtung entscheiden, führt dies zu einem deutlichen Ansteigen der einschlägigen Umsätze. Dies belegt die Umsatzstatistik bei Anlage- und Hebel-Produkten an den Börsen Frankfurt und Stuttgart für den Monat Mai, die vom Deutschen Derivate Verband regelmäßig veröffentlicht wird. So stieg der Wert auf Monatsbasis diesmal um stolze 32,2 Prozent, wobei der Zuwachs mit einem Plus von fast 62 Prozent allein auf das Konto des spekulativen Sektors bestehend aus Knock-Out-Produkten und Optionsscheinen ging, während Zertifikateanleger „nur" um gut acht Prozent mehr handelten. Der Mai war also besonders der Monat der Trader.
Ganz folgerichtig blieben in der Einzelwertung bei den Anlagepapieren besonders Kapitalschutz-Zertifikate und strukturierte Anleihen umsatzmäßig weit zurück und mussten sogar Einbrüche um über 21 bzw. 15 Prozent hinnehmen. Ein ähnliches Bild zeigte sich überraschend auch bei den bislang wieder eher gefragten Aktienanleihen mit einem Rückgang um über 31 Prozent, obwohl im Gegenzug die wirtschaftlich nahezu identischen Discounter ihrerseits um fast 29 Prozent zulegen konnten. Dies dürfte der aufgrund der zwischenzeitlichen Kursrückgänge an den Märkten wieder angestiegenen Volatilität geschuldet sein, die den Einstieg bei diesem Produkttyp besonders attraktiv macht. Daneben verzeichneten auch Bonus-Zertifikate einen um sieben Prozent höheren Umsatz.
In Bezug auf den jeweiligen Basiswert waren bei Anlage-Papieren Indizes mit einem Marktanteil von mehr als 52 Prozent und bei Hebel-Produkten von fast 66 Prozent wie schon so oft eindeutige Spitzenreiter. Aber auch Rohstoff-Underlyings konnten sich in diesem Zusammenhang auf 7,9 bzw. 10,9 Prozent verbessern.
In der Emittentenrangliste konnte die Deutsche Bank mit einem Marktanteil von 29 Prozent den Platz an der Sonne auch weiterhin klar vor der Commerbank mit gut 20 Prozent behaupten, während es im Gerangel um die dritte Kraft im Lande zu einem Überholmanöver der Royal Bank of Scotland (RBS) durch die Citigroup (beide 8,7 Prozent) kam. Dahinter folgte die BNP Paribas.
Wer den Zertifikatemarkt immer wieder totreden möchte, sollte sich einmal die Zahl der an den Börsen gelisteten Papiere ansehen, die Ende Mai zusammen mit Hebel-Papieren einen Wert von 452.564 Stück erreichte. Ohne eine entsprechende Nachfrage würde der Markt sicher nicht in dieser Weise immer wieder von den Anbietern neu bedient werden.
Autor: Armin Geier,
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